Kathmandu. Mit einer spektakulären Aktion möchte das nepalesische Kabinett auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen: Die Regierungspolitiker wollen zu einer Sitzung auf dem höchsten Berg der Erde zusammenkommen. Es wäre nicht der erste originelle Appell für den Klimaschutz.
Das nepalesische Kabinett will mit einer Sitzung auf dem höchsten Berg der Erde auf die Bedrohung durch den globalen Klimawandel aufmerksam machen. Vom Basislager des Mount Everests in 5360 Metern Höhe aus soll so noch vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen der Welt vor Augen geführt werden, wie sich die Klimaerwärmung auf die Gletscher des Himalayas auswirkt, erklärte Umweltminister Deepak Bohara am Montag in der Hauptstadt Kathmandu. "Wir wollen die Aufmerksamkeit der Welt vor dem Klimagipfel in Kopenhagen darauf lenken, dass der Himalaya vor den Auswirkungen des Klimawandels gerettet werden muss», sagte Bohora.
Vor zwei Wochen hatte das Kabinett der Malediven mit einer spektakulären Unterwassersitzung an die internationale Gemeinschaft appelliert, den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln. Die Malediven wären eine der Inselgruppen, die bei einem Anstieg des Meeresspiegels als Folge der Klimaerwärmung und dem Abschmelzen des Polar-Eises von der Landkarte verschwinden könnten.
Auch in Gebirgen hat das Abschmelzen der Gletscher dramatische Folgen. Dadurch entstehen Gebirgsseen, deren natürliche Dämme unter dem Druck der Wassermassen bersten und dann mit Flutwellen über Dörfer und Landschaften talwärts hereinbrechen können. Routen von Bergsteigern im Gebirge werden ohne Eis instabiler und gefährlicher.
Bergsteiger aus aller Welt wollen in Kopenhagen auf die Folgen des Klimawandels in bergigen Regionen aufmerksam machen. Das kündigte der nepalesische Sherpa Appa an, der 19 Mal den Mount Everest bestiegen hat und damit den Weltrekord hält. (ap/afp)