Nürnberg. Viele Hartz-IV-Empfänger würden laut einer Umfrage für einen Arbeitsplatz nicht umziehen - lange Arbeitswege nähmen sie aber in Kauf. Das zeigt eine neue Studie. Rund zwei Drittel der Befragten könnten sich demnach nicht vorstellen, für einen neuen Arbeitsplatz den Wohnort zu wechseln.
Arbeitslosengeld-II-Empfänger sind für einen neuen Arbeitsplatz zu Zugeständnissen bereit, nicht jedoch in jeder Hinsicht. Die meisten Hartz-IV-Empfänger würden einer Umfrage zufolge für einen Arbeitsplatz nicht umziehen - lange Arbeitswege nähmen demnach sie aber in Kauf. Bei der am Montag veröffentlichten Umfrage des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erklärten zwei Drittel der befragten Arbeitslosen, sie könnten sich einen Umzug nicht vorstellen.
Doch einen langen Arbeitsweg, ungünstige Arbeitszeiten, eine Tätigkeit unter ihrer Qualifikation und belastende Arbeitsbedingungen würden mehr als zwei Drittel in Kauf nehmen. Alleinstehende Hartz-IV-Empfänger erwarteten einen Nettolohn von 6,07 Euro pro Stunde, Arbeitslose mit Kindern zwischen 6,72 und 7,58 Euro netto. Wege aus der Arbeitslosigkeit sehen die Arbeitsmarktforscher in Geldhilfen beim Umzug, Beratung am neuen Wohnort, Lohnsubventionen und Förderung von Zusatzqualifikationen.
«Weil die Arbeitsmarktkrise die Regionen ganz unterschiedlich trifft, könnte dennoch die Unterstützung einer regionalen Neuorientierung gerade auch gegenwärtig eine erfolgversprechende Strategie darstellen», so die Autoren der Studie, die im Internet steht. (ap/ddp)