Münster. Die Junge Union probt den Aufstand gegen Parteichefin Angela Merkel. Der CDU-Nachwuchs verlangt, unverzüglich einen Bundesparteitag einzuberufen. Thema soll das schlechte Ergebnis der Union bei den Bundestagswahlen sein. Diese Forderung soll beim Treffen in Münster beschlossen werden.

Der CDU-Nachwuchs begehrt gegen die Parteivorsitzende Angela Merkel auf. Unmittelbar vor dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU), der am morgigen Freitag in Münster beginnt, haben die Landesverbände Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland gefordert, unverzüglich einen Bundesparteitag einzuberufen. Der JU-Deutschlandtag in Münster möge diese Forderung beschließen, heißt es nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» in dem Initiativantrag.

In dem Papier schreiben die Landesverbände demnach: «Im Mittelpunkt dieses Parteitags muss die Aufarbeitung des unbefriedigenden Unions-Ergebnisses bei der zurückliegenden Bundestagswahl sowie eine Debatte über eine künftige Strategie '40 plus' stehen.»

Merkel sagte Kommen ab

Die Bundeskanzlerin solle die Gelegenheit nutzen, um «den Koalitionsvertrag zu diskutieren und ein Sofort-Programm der neuen Regierung zu präsentieren». Die drei JU-Landesvorsitzenden Steffen Bilger (Baden-Württemberg), Martin Binder (Rheinland-Pfalz) und Roland Theis (Saarland) verlangen dem Bericht zufolge zudem «einen Generalsekretär, der zur Abteilung Attacke gehört».

Es sei «Feigheit vor dem Freund», sich einer Debatte über die Gründe für das schlechte Wahlergebnis verweigern zu wollen, sagte Theis der «FAZ». Die CDU-Vorsitzende Merkel hatte ihre Zusage, auf dem Deutschlandtag der JU zu sprechen, mit Verweis auf die zeitgleich stattfindenen Koalitionsverhandlungen in Berlin am Montag zurückgezogen. (ap)