Düsseldorf. . Rund 40.000 Einbrüche hat es von Januar bis September 2016 gegeben – knapp zehn Prozent weniger als noch im selben Zeitraum im Vorjahr.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW ist nach den Rekordzahlen von 2015 wieder rückläufig. Wurden zwischen Januar und September 2015 landesweit noch 45 094 Fälle erfasst, waren es im Vergleichszeitraum 2016 nur noch 40 631 Fälle – ein Rückgang um fast zehn Prozent. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Landeskriminalamtes (LKA) für den Innenausschuss des Landtags hervor. Im Monatsvergleich September 2015/2016 sank die Zahl um 31,8 Prozent.

Die Aufklärungsquote stieg zwischen Januar und September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 13,1 Prozent auf 16,1 Prozent. Trotz des nach wie vor äußerst geringen Risikos, erwischt zu werden, verweist das LKA auf die besonderen Bedingungen im bevölkerungsreichsten Bundesland: „In vergleichbaren urbanen Ballungsräumen ist die Aufklärungsquote deutlich geringer als in NRW.“ 29 Großstädte mit über 100 000 Einwohnern und ein Gesamtbestand von rund neun Millionen Wohnungen machten die Strafverfolgung beim Wohnungseinbruch deutlich schwieriger.

354 Fälle pro 100.000 Einwohner

Das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, ist in NRW mit 354 Fällen auf 100 000 Einwohner unter allen deutschen Flächenländern indes immer noch am höchsten. Im Bundesdurchschnitt sind es rund 206 Fälle.

„Nordrhein-Westfalen bietet mit der Metropolregion Rhein-Ruhr ideale, schnelle Reisewege und Verbindungen, sowie eine begünstigende Anonymität in den Ballungszentren“, argumentiert das LKA. Zudem gelte die Faustregel: Je größer das Fallaufkommen, desto niedriger die Aufklärungsquote.

Bürger sorgen vor – und Einbrecher scheitern an Sicherheitstechnik

Die Zahl der Einbruchsversuche ist ebenfalls zurückgegangen – wenn auch nicht so stark wie die der vollzogenen Einbrüche. Immer mehr Einbrecher sind also erfolglos – laut Polizei auch, weil die Bürger in Sicherheitstechnik investieren. Für Innenminister Ralf Jäger (SPD) liegt die Wirksamkeit seiner Präventionskampagnen wie „Riegel vor“, die für die Nachrüstung an Türen und Fenstern wirbt, auf der Hand. Heute startet die landesweite Aktionswoche zum vierten Mal. In diesem Jahr liege der Anteil erfolgloser Einbruchsversuche im dritten Quartal bei 45,9 Prozent. „Einbrecher haben alles, nur keine Zeit“, sagt Jäger.

Gerade NRW hat es zunehmend mit professionellen Einbrecher-Banden aus dem Ausland zu tun. Die von lokalen Kriminellen begangenen Taten sind in den Großstädten rückläufig. In den ersten drei Quartalen 2016 lag der Anteil der reisenden Tatverdächtigen allein bei den ermittelten Personen bei 33,3 Prozent. Nur in ländlichen Gebieten dominieren noch die örtlich-regionalen Täter, die häufig polizeibekannt und leichter festzusetzen sind. Gleichzeitig stieg in NRW der Anteil ausländischer Tatverdächtiger von 35,3 Prozent im Jahr 2012 deutlich auf 48,5 Prozent im Jahr 2015.

Bevorzugtes Diebesgut bei Wohnungseinbrüchen bleiben Bargeld, Schmuck und kleine Elektrogeräte wie Tablet-PC oder Smartphones. 2015 wurden in NRW allein knapp 23 Millionen Euro Bargeld entwendet.