Essen. . Trotz des positiven Trends warnt die Polizei: Für Täter beginnt die Hochsaison – für Beamte die Aktionswoche. Sie informieren auch an Schwerpunkten.
- Polizei zeigt sich trotz positiver Entwicklung bei Einbrüchen verhalten optimistisch
- Denn laut aktueller Statistik schlagen Täter weiterhin am liebsten in der dunklen Jahreszeit zu
- Aufklärungsquote ist leicht gestiegen, dennoch kommen die meisten Einbrecher ungeschoren davon
Während die Wohnungseinbrüche vor allem im Vorjahr mit negativen Rekorden Schlagzeilen machten, gibt es aktuell eine erfreuliche Entwicklung: Im September 2016 schlugen die Täter 168 Mal zu, das sind immerhin 63 Einbrüche weniger als im gleichen Monat des Vorjahres, meldet das Polizeipräsidium, das für die Städte Essen und Mülheim zuständig ist.
Damit setzt sich zwar ein rückläufiger Trend in diesem Jahr fort, doch Entwarnung gibt es nicht. Das liegt zum einen daran, dass die Zahl der Einbrüche vor allem im Vorjahr regelrecht explodiert ist. Heißt im Umkehrschluss: Selbst wenn die Zahlen nun deutlich sinken, könnten sie auf relativ hohem Niveau bleiben.
„Die dunkle Jahreszeit beginnt gerade erst, daher rechnen wir jetzt wieder mit steigenden Zahlen“, gießt Polizeisprecher Christoph Wickhorst Wasser in den Wein. Insgesamt aber zeigt die Statistik, dass sowohl das Verhalten der Bürger sowie die intensive Arbeit der Polizei samt Fahndung nach Top-Tätern, Schwerpunktkontrollen und zahlreichen Zivilfahndern zu der aktuellen positiven Entwicklung geführt hätten, versprüht er dann doch verhaltenen Optimismus.
Wie es jedoch am Ende des Jahres aussehen werde, sei völlig offen. 2015 registrierte das Präsidium 3803 Einbrüche. Bis Ende September waren es nun 2212. Doch die Statistik belegt eben auch, dass die Einbrecher weiterhin gern in den Monaten von Oktober bis Februar aktiv werden. Spitzenreiter ist der Januar 2016 mit knapp 450 Einbrüchen.
Daher startet die Polizei nun ihre Aktionswoche „Riegel vor“ am 24. Oktober und bietet Informationen bei Veranstaltungen wie gleich am Montag, 24. Oktober, im Bauordnungsamt der Stadt (Lindenallee 10, 10 bis 12 Uhr) oder am Mittwoch, 26, Oktober, in der Volkshochschule (Technische Beratung, Burgplatz 1, 10 bis 12 Uhr).
Die Beamten rücken an drei Tagen aber auch in die Stadtteile aus, um vor Ort zu informieren. Ausgewählt werden dabei tagesaktuell die Straßenzüge, wo die Einbrecher gerade besonders häufig zuschlagen, erläutert Wickhorst das Konzept. Den oftmals mobilen Einbruchsbanden, die in die Stadtteile einfallen und häufig schnell wieder ins Ausland verschwinden, setzt die Polizei damit auch mobile Beratung entgegen. Bislang stehen die Polizeiexperten regelmäßig auf Wochenmärkten Rede und Antwort zum Thema Einbruchsschutz. Ob und wie es dann mit dieser Beratung vor Ort weitergeht, werde nach dieser Aktionswoche und den „Einsätzen“ entschieden. „Es ist ein Pilotprojekt, und wir müssen schauen, wie die Bürger das annehmen“, sagt Wickhorst
Mit Blick auf die Statistik gibt es bereits zwei weitere kleine Teilerfolge: Denn in fast der Hälfte der Fälle blieben die Täter erfolglos. Genauer: Die Quote der Einbruchsversuche liegt aktuell bei etwa 47 Prozent (2015: 43 Prozent) und ist damit zumindest leicht gestiegen. Da Täter oftmals abrücken, wenn sich Fenster oder Türen nicht schnell aufhebeln lassen, sprechen diese Zahlen auch dafür, dass Bürger ihre Fenster und Türen besser sichern, lobt der Sprecher.
Seine Kollegen haben zudem knapp 18 Prozent der Fälle im September aufgeklärt, im Mai waren es 19 Prozent. Im Vorjahr lag diese Aufklärungsquote bei elf Prozent. Zwar kommen die meisten Einbrecher weiterhin ungeschoren davon, aber immerhin gehe der Trend auch hier in die richtige Richtung.
Kostenlose Beratung der Polizei
Das Kommissariat Kriminalprävention der Polizei berät Bürger rund um das Thema Einbruchschutz im Polizeipräsidium, Büscherstraße 2-6, Nebeneingang. Dort können sich Besucher unter anderem Sicherheitstechniken für Fenster und Türen anschauen und auch erklären lassen. Zudem gibt es Listen mit Unternehmen, die diese Vorrichtungen nach Lehrgängen bei der Polizei und in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt einbauen.
In der Aktionswoche (Riegel vor), die am 24. Oktober beginnt, findet diese Beratung am Präsidium Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr; Samstag, 9 bis 14 Uhr statt.
Danach gelten die üblichen Zeiten: di-do, 9 bis 15 Uhr; erster Samstag im Monat, 9 bis 14 Uhr. Eine Anmeldung für die kostenlose Beratung ist nicht erforderlich.
Termine vor Ort für Hausbesitzer gibt es im Kommissariat unter: 829 44 44