Düsseldorf. In NRW sind bereits rund 900 von 19.000 Plätzen zur Beschäftigung von Flüchtlingen bewilligt. Bundesweit läuft das Programm dagegen schleppend eher an

In NRW steigt das Interesse an den im August eingeführten Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge: Zum Stichtag 14. Oktober sind von den rund 19. 000 zur Verfügung gestellten Stellen genau 895 Plätze bewilligt worden. Das teilt das NRW-Arbeitsministerium auf Anfrage dieser Zeitung mit. Weitere 1036 Plätze seien bereits beantragt. „Dies stellt gegenüber Ende September eine Steigerung von rund 500 bewilligten Plätzen dar“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

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Von Jörg Riefenstahl und Christian Unger

Bundesweit ist das Interesse an den vom Bundesarbeitsministerium geschaffenen Arbeitsgelegenheiten für Asylbewerber eher gering. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, seien Anfang September von den 100 000 geplanten Ein-Euro-Jobs lediglich 739 Stellen beantragt und bis zum 20. September noch keine begonnen worden.

"Keine zentrale Erfassung der Teilnehmenden"

Das Arbeitsmarktprogramm zur Integration von Flüchtlingen war mit dem Integrationsgesetz im August eingeführt worden. „Wir befinden uns noch in der Anlaufphase der Maßnahme“, heißt es aus dem NRW-Ministerium. Keine Auskunft geben könne man darüber, ob Flüchtlinge ihren Ein-Euro-Job tatsächlich bereits aufgenommen haben. „Es gibt keine zentrale Erfassung der Teilnehmenden.“

Gedacht ist die Maßnahme als Arbeitsgelegenheit für Asylbewerber während des laufenden Verfahrens. Solange dürfen sie keiner anderen Arbeit nachgehen. Der Bundeshaushalt sieht einen Zuschuss von 75 Millionen Euro in diesem und jeweils 300 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre vor. In Kritik geraten war Bundesarbeitsministerin An­drea Nahles (SPD) zuletzt mit ihrem Vorschlag, den Stundenlohn für Flüchtlinge von 1,05 Euro auf 80 Cent zu senken.