Düsseldorf. . Polizei und Feuerwehr im Land werden zunehmend durch private Alarmanlagen in Atem gehalten. Wer die nicht fachgerecht installiert hat, zahlt.

Fehlalarme und böswil­lige Falschalarme machen Polizei und Feuerwehr in NRW zunehmend zu schaffen. 2014 schlugen private Alarmanlagen in fast 31 000 Fällen allein wegen technischer Fehler an, insgesamt meldete die Polizei erneut mehr als 35 000 Fehlalarme.

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Die Feuerwehr registrierte laut ihrer Statistik 2013 insgesamt 109 000 „blinde Alarme“ und 1973 „böswillige Alarme“ – das waren fast dreimal mehr böswillige Anrufe als 2010.

Wer im Verdachtsfall nach bestem Wissen und Gewissen die Notrufnummer 110 wählt, zahlt nicht für einen unnötigen Polizei- und Feuerwehreinsatz. Geht die private Alarmanlage aber aufgrund eines Technik-Fehlers oder unsachgemäßen Einbaus von allein los, stellt die Polizei einem Hausbesitzer 110 Euro Verwaltungsgebühr in Rechnung.

Immer mehr Privathäuser sind mit Alarmanlagen gesichert

Das, sagt der CDU-Abgeordnete Gregor Golland, sei aber eine deutliche Benachteiligung von Privatleuten. Fehlalarme von Banken, Handel oder öffentlichen Einrichtungen, deren Anlagen direkt zur Polizei führen – schlügen mit nur 87 Euro Gebühr zu Buche.

Zwar hält Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Verwaltungsgebühr für das unnötige Ausrücken von Polizei und Feuerwehren für gerechtfertigt. Schließlich stünden die Beamten bei Fehlalarmen nicht für andere Einsätze zur Verfügung.

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Angesichts der Einbruchserien hatte Jäger Hausbesitzer allerdings ausdrücklich gedrängt, ihre Immobilien selber besser zu sichern. Deshalb hat Jäger das Landeskriminalamt (LKA) jetzt damit beauftragt, die Gebührenerhebung vor dem Hintergrund der Kampagne „Riegel vor!“ zu bewerten und mögliche Vorschläge zur Gebührenregelung zu erarbeiten.

Aufmerksame Nachbarn haben nichts zu befürchten

Minister Jäger betonte, besorgte Nachbarn, die Verdächtiges bemerken oder eine Alarmanlage hören und die Notruf-Nummer 110 wählen, müssten nicht befürchten, bei einem Fehlalarm zur Kasse gebeten zu werden. Aus Sicht der Polizei ist es sowieso besser, sie eher einmal mehr als einmal zu wenig anzurufen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres erhöhte sich die Zahl der Fehlalarme durch technische Pannen privater Alarmanlagen weiter auf 21 060 Fälle. Das hängt aus Sicht des Ministeriums nicht zuletzt damit zusammen, dass immer mehr Hausbesitzer Alarmanlagen einbauen. goe