Mülheim. . An die 1000 unnötigen Einsätze im Jahr in Mülheim und Essen. Appell: Alarmanlagen warten!

Die steigenden Einbruchszahlen zeigen Wirkung: Immer mehr Hausbesitzer sichern ihr Gebäude mit einer Alarmanlage. Doch die meldet auch schon mal Gefahr im Haus, wo keine ist. An die 1000 Fehlalarme im Jahr registriert inzwischen die Polizei für Mülheim und Essen – und das bleibt für den Eigentümer nicht kostenlos, wie ein Fall aus Speldorf zeigt.

Am Marsweg hatten sie schon mal eingebrochen, weshalb die Nachbarschaft aufmerksamer geworden ist. Als dann vor kurzem nachmittags an einem der Häuser akustisch und optisch die Alarmanlage anspringt, reagiert Nachbar Walter Pittner umgehend und wählt 110. Die Polizei kommt schnell, der Nachbar kurz darauf auch. Walter Pittner kümmert sich dann nicht weiter um den Fall. Einen Einbrecher, hört er später, gab es diesmal nicht.

Der Fall war fast vergessen, als Pittner einen Zettel bei sich vorfand, auf dem die Nachbarn bitten, bei Alarm nicht mehr die Polizei zu rufen. Der letzte Einsatz habe sie 110 Euro gekostet. Dem Nachbarn, der die Polizei rief, ist das unangenehm. Soll er künftig nicht mehr die Polizei rufen?

In jedem Fall anrufen, wenn sich ein Verdacht ergibt

Das wäre falsch! In jedem Fall anrufen, wenn sich ein Verdacht ergibt, betont Polizeisprecherin Tanja Horn. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig, rät die Beamtin vom Polizeipräsidium Essen/Mülheim. Kosten würden einem Anrufer nie entstehen, auch nicht, wenn sich am Ende alles als harmlos herausstellen sollte wie am Marsweg. Für Einsätze allerdings, die durch Fehlalarme ausgelöst werden, erhebt die Polizei sehr wohl eine Gebühr von eben 110 Euro (bei Autos nicht). Die Gebühr, so Tanja Horn, muss der Eigentümer oder eine angeschlossene Sicherheitsfirma zahlen. „Wir binden durch einen solchen Einsatz schließlich Personal“, so die Polizeisprecherin. Manchmal würden sogar zwei Streifenwagen dem Alarm folgen. „Wir gehen immer davon aus, dass sich möglicherweise noch die Täter vor Ort befinden.“ Hinter der Gebühr verbirgt sich der Appell: Alarmanlagen regelmäßig warten und überprüfen lassen.