Düsseldorf. . In verschiedenen Notunterkünften der Republik gab es heftige Streitigkeiten zwischen Christen und Muslimen. NRW will trotzdem keine Gruppen trennen.

NRW lehnt trotz ver­einzelter Schlägereien unterschied­licher religiöser Gruppen in Notunterkünften eine getrennte Unterbringung von Muslimen und Christen ab. „Asylbewerber müssen aber konsequent die deutsche Rechts­ordnung einhalten“, sagte NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) unserer Redaktion. „Da kann es keine Kompromisse geben. Jeder, der sich hier aufhält, muss sich an die Spielregeln halten.“

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Der Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, hatte die Trennung von Muslimen und Christen in Notunterkünften gefordert. Schneider hält das aber nur für die letzte „denkbare Option“, wenn Massenschlägereien und Gewalt in Flüchtlingsunterkünften zunehmen. In NRW habe es aber noch keine größeren Auseinandersetzungen gegeben.

NRW-Innenministerium duldet keine Gewalt

Ziel bleibe es, ethnische und religiöse Gruppen gemeinsam unterzubringen. Auch das NRW-Innenministerium stellte klar, dass NRW „in Aufnahmeeinrichtungen keine Gewalt duldet“. Auch unterschiedliche Religionen müssten friedlich zusammenleben. „Das gilt für jeden, der bei uns und mit uns leben möchte.“

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Nach Massenschlägereien von Flüchtlingen in Notunterkünften in Kassel, Leipzig und Suhl und am Wochenende in Calden und Bad Laasphe hatte auch der Ex-Innenminister Friedrich (CSU) die getrennte Unterbringung nach Herkunftsregionen befürwortet. Während in Bayern und Thüringen unterschiedliche Ethnien häufig getrennt werden, setzt NRW laut Innenministerium weiter auf „das friedliche Miteinander zwischen Menschen verschiedener Religionen und Kulturen von der ersten Stunde“. Integrationsminister Schneider machte den Asylbewerbern aber Vorgaben.

„Mann und Frau sind laut Verfassung gleichberechtigt"

Auch für Flüchtlinge, die Probleme mit der Gleichberechtigung von Männern und Frauen hätten, gebe es kein Entgegenkommen des Staates. „Mann und Frau sind laut Verfassung gleichberechtigt. Dieser Satz gilt für alle Kulturen, die bei uns leben.“

Als Grundvoraussetzungen für ei­ne Integration sieht Schneider ne­ben der Verkehrssprache Deutsch die Akzeptanz der deutschen Rechtsordnung. „Wenn das akzeptiert wird, habe ich nichts gegen un­terschiedliche Lebensentwürfe.“