An Rhein und Ruhr. . Die NRW-Arbeitsagentur weitet ein Modellprojekt auf alle Standorte aus. „Integrationscenter“ sind in Düsseldorf, Dortmund und Herford geplant.
Die Arbeitsagentur will sich in Nordrhein-Westfalen flächendeckend darum bemühen, zunehmend auch Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Für Zuwanderer mit einer hohen Bleibechance sollen an allen 30 NRW-Agenturstandorten speziell qualifizierte Talentscouts eine individuelle Berufsperspektive entwickeln. Zehn Millionen Euro werden dazu an zusätzlichen Mitteln aus dem Etat der Bundesagentur erwartet. In Düsseldorf, Dortmund und Herford will die Agentur testweise noch einen Schritt weiter gehen: In „Integrationscentern“ soll es für Flüchtlinge Leistungen aus einer Hand geben. Mit Ausländerbehörden und Wohlfahrtsverbänden sollen die Talentscouts deshalb eine gemeinsame Anlaufstelle bilden.
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Erste, gute Erfahrungen mit diesen Scouts gibt es bereits. Ein Modellprojekt war im vergangenen Jahr in NRW in Köln gestartet und dann auf 16 weitere Agenturen ausgeweitet worden. Nun sollen die verbliebenen 13 Standorte folgen, kündigte NRW-Agenturchefin Christiane Schönefeld gestern gegenüber der NRZ an. Für Flüchtlinge bedeute die Integration in den Arbeitsmarkt „einen wichtigen Schritt bei der Integration in die Gesellschaft: Und wir brauchen Fachkräfte“, sagte Schönefeld.
Die Scouts helfen dabei, dass Flüchtlinge sprachlich gefördert und individuell für den Arbeitsmarkt qualifiziert werden; Berufsabschlüsse aus den Heimatländern müssen anerkannt und Kontakte zu Arbeitgebern hergestellt werden. Das Besondere an dem Projekt ist die enge Abstimmung mit örtlichen Bleiberechtsinitiativen, die für eine soziale Betreuung der Flüchtlinge sorgen.
"Wir haben eine soziale Verantwortung"
In NRW werden die Agenturen, vor allem aber die Jobcenter in diesem Jahr voraussichtlich für weitere 50 000 Zuwanderer (inklusive Familien) zuständig sein, die gute Aussichten haben, dass sie in Deutschland bleiben. „Wir haben eine soziale Verantwortung“, betonte NRW-Agenturchefin Christiane Schönefeld.
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Mit dem Projekt „Early Intervention“ hatte die Agentur im vergangenen Jahr angefangen, die Vermittlung von Flüchtlingen zu entwickeln. Das Projekt war in NRW in Köln gestartet und dann ausgeweitet worden, nachdem im vergangenen Jahr die gesetzliche Wartefrist zur Arbeitsaufnahme durch Asylbewerber auf drei Monate verkürzt worden war. Einzelne Flüchtlinge wurden im Zuge des Projektes bereits vermittelt, etwa als Tischler oder Elektrotechniker (die NRZ berichtete). Landesweit 13 Arbeitsagenturen verfügten bislang noch nicht über diese Talentscouts, darunter auch die in Wesel/Kleve, Oberhausen/Mülheim und die in Essen. Sie sollen in den nächsten Monaten geeignetes Personal einstellen.
Zwei Scouts reichen nicht überall
Aber auch die bereits ins Projekt involvierten Agenturen in Duisburg und Düsseldorf können auf Verstärkung hoffen. Es habe sich gezeigt, dass die bislang pro Standort vorgesehenen zwei Scouts nicht überall ausreichen, sagte Schönefeld. Die in Düsseldorf, Dortmund und Herford geplanten „Integrationscenter“ sind aus ihrer Sicht die konsequente Weiterentwicklung von „Early Intervention“: „Das Projekt hat gezeigt, dort wo wir gemeinsam aktiv sind, sind wir erfolgreich.“