Essen. Tausende sahen das Video auf YouTube: Die Kanzlerin bringt ein Flüchtlingskind zum Weinen. CDU-Vize Laschet will ein Bleiberecht für Reem und andere.

CDU-Vize-Chef Armin Laschet hat sich für Korrekturen am Bleiberecht ausgesprochen. "Wir brauchen ein Bleiberecht für die, die seit Jahren hier leben, sich anstrengen, sich um gute Bildung kümmern und Deutsch sprechen und sich zu unserem Land bekennen", sagte Laschet im Gespräch mit unserer Zeitung.

Potenziale von Flüchtlingen früher erkennen

"Mit den aktuellen Gesetzesänderungen wird dieser Perspektivwechsel eingeleitet, der früher als bisher die Potenziale der Flüchtlinge erkennt und ihnen Aufstiegschancen gibt", so Laschet, der auch NRW-CDU-Vorsitzender ist.

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Laschet nahm auch Stellung zum Fall der 14-jährigen palästinensischen Schülerin, die in einer Gesprächsrunde mit Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel über ihre drohende Abschiebung geklagt hatte. Während des Gesprächs war sie in Tränen ausgebrochen – Merkels Reaktion wirkte unbeholfen und distanziert.

Zwar müsse jeder, der aus sicheren Herkunftsländern wie dem Westbalkan jetzt neu einreise und Asyl beantrage, wissen, "dass die Chance auf ein Bleiberecht gering ist", so Laschet. "Aber ein Kind wie die Schülerin Reem abzuschieben, die seit Jahren mit ihrer Familie hier lebt und zu den Klassenbesten gehört, ist absurd."