Düsseldorf. Die Klausurenpanne an der RWTH Aachen bringt NRW-CDU-Chef Armin Laschet in Bedrängnis. Für SPD-Fraktionschef Norbert Römer ein “Skandal erster Güte“.

CDU-Landeschef Armin Laschet gerät wegen Unstimmigkeiten bei der Vergabe von Klausurnoten an der RWTH Aachen unter politischen Druck. Auf dem Postweg zum Prüfungsamt waren vom Lehrbeauftragten Laschet korrigierte Master-Klausuren verschwunden.

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Darauf hatte Laschet aus Versehen bei einer „Rekonstruktion“ der Zensuren auch Noten an Studenten vergeben, die an der Prüfung gar nicht teilgenommen hatten. SPD-Fraktionschef Norbert Römer sprach von einem „Skandal erster Güte“ und kündigte eine parlamentarische Klärung der Vorgänge an.

"Rekonstruktion" anhand von Notizen und Vermerken

In einer persönlichen Erklärung teilte Laschet mit, dass er die Hochschule bereits am 21. Januar über den Verlust der Klausuren informiert und das Verfahren der „Rekonstruktion“ der Noten anhand seiner Notizen und Vermerke mit der Geschäftsführung des Studiengangs abgestimmt habe. Im März hätten Prüfungsausschuss und Geschäftsführung zur Vermeidung einer neuen Klausur das Verfahren gebilligt.

Nach Angaben der Dekanin Christine Roll nahm Laschet allerdings noch „vor der Rücksprache mit dem Prüfungsausschuss aufgrund seiner Notizen eine nachträgliche Bewertung vor". Laschet bedauerte den Verlust der Klausuren und hat inzwischen auf seine unbezahlte Lehrtätigkeit verzichtet. Die Staatsanwaltschaft Aachen sieht zudem vorerst keinen Anlass, ein Ermittlungsverfahren gegen Armin Laschet einzuleiten.