Aachen. Armin Laschet ist nicht mehr Lehrbeauftragter für Europastudien der RWTH Aachen. Grund sind verloren gegangene Klausur-Unterlagen seiner Studenten.

CDU-Landeschef Armin Laschet legt sein Amt als Lehrbeauftragter für Europastudien der RWTH Aachen nach 16 Jahren überraschend nieder. Laschet zog damit die Konsequenz, dass persönlich korrigierte Klausuren beim Versand mit der Post nicht mehr auffindbar sind. „Der Verlust der Klausur-Unterlagen hätte nicht passieren dürfen und dies bedauere ich sehr“, sagte Laschet der Funke Mediengruppe.

Auch wenn der Versand per Post nie zu Problemen geführt habe, wäre „eine größere Sorgfalt angemessen gewesen“. Laschet legte den „nie mit einer Vergütung oder Aufwandsentschädigung“ verbundenen Lehrauftrag nieder, weil er die Gefahr sah, dass eine parteipolitische Auseinandersetzung dem Studiengang Schaden zufügen könnte.

Laschet wollte Neuansetzung der Klausur vermeiden

Der CDU-Politiker hatte den Studenten „im Wissen, dass das kein optimales Ergebnis ist“, angeboten, aus seinen Notizen eine Rekonstruktion der Prüfergebnisse vorzunehmen, um eine Neuansetzung der Klausur zu vermeiden. Er habe volles Verständnis „für die bei einzelnen Studierenden aufgetretene Verärgerung“. Drei Studenten schreiben heute eine neue Klausur, die anderen akzeptierten die Rekonstruktion der „gut ausgefallenen Prüfungsergebnisse“.

In einem Schreiben an die betroffenen Studenten hatte Laschet den Vorschlag zur Rekonstruktion damit begründet, dass der Universität und ihm eine Neuansetzung der Klausur „mit großem Abstand zum Seminar als keine gute, faire und sachgerechte Lösung erschien“.