Amman. . Jordaniens Luftwaffe hat nach der Ermordung eines ihrer Piloten neue Einsätze gegen die Terrormiliz IS geflogen und droht: “Dies ist erst der Anfang“.

Nach der Ermordung eines ihrer Piloten hat Jordaniens Luftwaffe neue Einsätze gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien geflogen. Kampfflugzeuge griffen Medienberichten zufolge Ziele der Extremisten in der nördlichen Provinz Al-Rakka an.

Jordaniens Armee teilte am späten Donnerstagabend mit, beschossen worden seien Waffendepots und Lager des IS. "Dies ist erst der Anfang. [...] Ihr werdet für jedes Haar vom Körper unseres Helden den Preis zahlen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Jordaniens König kündigt IS "gnadenlosen Krieg" an

Die Extremisten hatten den jordanischen Piloten Muas al-Kasasba bei lebendigem Leib verbrannt und dazu ein Video veröffentlicht. Jordaniens König Abdullah II. kündigte nach der grausamen Tat einen "gnadenlosen Krieg" gegen die Extremisten an. Der Monarch kondolierte am Donnerstag der Familie des Piloten in dessen Heimatstadt Karak. Dem Staatsfernsehen zufolge überflogen die Kampfflugzeuge bei der Rückkehr vom Einsatz in Syrien den Ort.

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Jordaniens Außenminister Nasser Dschudeh sagte dem US-Sender CNN, die jüngsten Luftangriffe markierten den Beginn der Rache seines Landes. Jordanien werde seine Anstrengungen im Kampf gegen die Miliz verstärken. "Wir werden ihnen nachstellen, wo auch immer sie sind, mit allem, was wir haben", sagte Dschudeh. Jordanien gehört zu den arabischen Staaten, die den IS im Nachbarland unter US-Führung aus der Luft angreifen.

Israels Ministerpräsident sucht Allianz mit Jordanien

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat unterdessen Jordaniens König Abdullah II. einen gemeinsamen Kampf der kultivierten Welt gegen die "barbarische Grausamkeit" der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vor. Dies teilte sein Büro mit.

Netanjahu äußerte Zufriedenheit über die Entscheidung Ammans, den jordanischen Botschafter drei Monate nach seinem Abzug zurück nach Israel zu schicken. Mit dem Abzug des Botschafters wollte Jordanien gegen Israels Vorgehen auf dem Tempelberg in Jerusalem protestieren, der Muslimen und Juden heilig ist. Nach einem Streit um die Nutzung der heiligen Stätte war es im vergangenen Jahr zu Unruhen und zu einer Serie von Anschlägen gekommen.

Israel und Jordanien setzten sich gemeinsame dafür ein, hinsichtlich der heiligen Stätten den Status quo aufrechtzuerhalten, betonte Netanjahu den Angaben zufolge bei seinem Telefonat mit dem Monarchen. (dpa)