Düsseldorf. . Die Internet-Ampel reicht Umweltminister Remmel nicht. Er fordert, das Prüfsiegel müsse sichtbar an der Tür angebracht werden können.
NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel (Grüne) erhöht den Druck auf Schmuddelbetriebe in der Gastronomie. Der Bund müsse eine gesetzliche Grundlage schaffen, um Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung in Imbissbuden, Cafés oder Restaurants leichter veröffentlichen zu können, forderte er. „Am einfachsten wäre ein Prüfsiegel, das der amtliche Kontrolleur für jeden sichtbar an die Eingangstür kleben könnte“, so Remmel.
Bislang erprobt das Land mit der Verbraucherzentrale NRW in Duisburg und Bielefeld eine digitale „Gastro-Ampel“. Dort werden die Kontrollergebnisse seit einem Jahr im Internet veröffentlicht. In Duisburg lagen 92 Prozent der überwachten 769 Betriebe im grünen Bereich. 59 konnten mit wenigen Korrekturen den Sprung von gelb auf grün schaffen. Nur ein Gastronom bewegte sich im roten Bereich. In beiden Städten wurde die entsprechende App 25 000-mal heruntergeladen. Die Verbraucherzentrale registrierte 280 000 Klicks.
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Allein in Duisburg haben jedoch acht Gastronomen gegen die Veröffentlichung ihrer Daten geklagt. Sie sehen Geschäftsgeheimnisse verletzt. Das Land will bis zu einer Gesetzesreform durch den Bund weitere Städte für die „Gastro-Ampel“ gewinnen. Das ursprünglich geplante landesweite Hygiene-Bewertungssystem war 2013 vom Oberverwaltungsgericht untersagt worden.