Berlin. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin wollen am Dienstagabend Tausende gegen Fremdenhass und für Toleranz demonstrieren, darunter auch viele Politiker.

In Berlin werden am Dienstag (18 Uhr) Tausende Menschen zur gemeinsamen Kundgebung der Spitzen von Staat und Gesellschaft mit den Verbänden der Muslime erwartet. Die Veranstaltung unter dem Motto "Zusammenstehen - Gesicht zeigen" richtet sich gegen islamistischen Terror. Zugleich soll für ein friedliches Zusammenleben der Religionen geworben werden. Der Zentralrat der Muslime und die Türkische Gemeinde haben die Kundgebung vor dem Brandenburger Tor organisiert. Unter anderem ist eine Rede von Bundespräsident Joachim Gauck geplant.

Als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris hatten am Montagabend bundesweit etwa 100 000 Menschen für ein friedliches Zusammenleben der Religionen demonstriert. Die Kundgebungen richteten sich gegen die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Die größten Demonstrationen gab es in Leipzig, München und Hannover.

In Dresden, wo die Pegida-Bewegung ihr Zentrum hat, folgten am Abend nach Polizeiangaben auf der Gegenseite 25 000 Anhänger einem von zahlreichen Politikern kritisierten Aufruf zu einem Trauermarsch.

Tausende bei Anti-Pegida-Demos

Licht aus für Pegida – Licht an für den Protest für ein tolerantes Deutschland: ...
Licht aus für Pegida – Licht an für den Protest für ein tolerantes Deutschland: ... © dpa
In Düsseldorf haben am Montagabend (12.1.) mehr als 5000 Gegner...
In Düsseldorf haben am Montagabend (12.1.) mehr als 5000 Gegner... © dpa
... der Anti-Islam-Bewegung Pegida und dessen lokalem Ableger Dügida...
... der Anti-Islam-Bewegung Pegida und dessen lokalem Ableger Dügida... © dpa
... demonstriert. Den 5000 Demonstranten standen nur etwa...
... demonstriert. Den 5000 Demonstranten standen nur etwa... © dpa
... 350 Teilnehmer der
... 350 Teilnehmer der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" gegenüber. © dpa
Wie schon bei der Demo in Köln vor einer Woche wurde auch in Düsseldorf...
Wie schon bei der Demo in Köln vor einer Woche wurde auch in Düsseldorf... © dpa
... an vielen Gebäuden das Licht ausgeschaltet. Auch das Jan-Wellem-Denkmal und...
... an vielen Gebäuden das Licht ausgeschaltet. Auch das Jan-Wellem-Denkmal und... © dpa
... das Alte Rathaus in der Altstadt blieben dunkel.
... das Alte Rathaus in der Altstadt blieben dunkel. © dpa
Gegen-Demonstrant und Cellist Thomas Beckmann baute sich vor den Anhängern der Anti-Islam-Bewegung auf und spielte.
Gegen-Demonstrant und Cellist Thomas Beckmann baute sich vor den Anhängern der Anti-Islam-Bewegung auf und spielte. © dpa
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber.
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber. © dpa
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber.
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber. © dpa
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber.
Mehr als 5000 Pegida-Gegner haben am Montag (12.1.) in Düsseldorf demonstriert. Ihnen standen 350 Pegida-Anhänger gegenüber. © dpa
Bei der Pegida-Demo in Dresden kehrten sich die Relationen um: ...
Bei der Pegida-Demo in Dresden kehrten sich die Relationen um: ... © dpa
7000 Gegendemonstranten standen...
7000 Gegendemonstranten standen... © dpa
...25.000 Pegida-Unterstützern gegenüber. Allerdings waren am Samstag schon...
...25.000 Pegida-Unterstützern gegenüber. Allerdings waren am Samstag schon... © dpa
... 35.000 Dresdner für Toleranz und gegen Fremdenhass auf die Straße gegangen. Mit Besen...
... 35.000 Dresdner für Toleranz und gegen Fremdenhass auf die Straße gegangen. Mit Besen... © Getty Images
... fegten die Teilnehmer symbolisch die Fremdenfeindlichkeit aus ihrer Stadt.
... fegten die Teilnehmer symbolisch die Fremdenfeindlichkeit aus ihrer Stadt. © Getty Images
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida.
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida. © imago/epd
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida.
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida. © imago/Christian Thiel
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida.
Auch in Dresden demonstrierten Montag (12.1.) tausende Menschen für und gegen die Pegida. © dpa
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße.
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße. © imago/Michael Westermann
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße.
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße. © imago/Michael Westermann
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße.
In München gingen 20.000 Menschen gegen Fremdenhass auf die Straße. © imago/Michael Westermann
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger.
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger. © dpa
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger.
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger. © dpa
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger.
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger. © dpa
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger.
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger. © dpa
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger.
30.000 Pegida-Gegner gingen in Leipzig auf die Straße – und rund 3000 Pegida-Anhänger. © dpa
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber.
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber. © dpa
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber.
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber. © dpa
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber.
In Saarbrücken traten 9000 Saarländer für mehr Toleranz ein und standen 200 Pegida-Protestanten gegenüber. © dpa
In Rostock demonstrierten 2000 Pegida-Gegner. Die Pegida-Demo selbst wurde abgesagt.
In Rostock demonstrierten 2000 Pegida-Gegner. Die Pegida-Demo selbst wurde abgesagt. © dpa
In Rostock demonstrierten 2000 Pegida-Gegner. Die Pegida-Demo selbst wurde abgesagt.
In Rostock demonstrierten 2000 Pegida-Gegner. Die Pegida-Demo selbst wurde abgesagt. © imago/BildFunkMV
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In Berlin wollen neben Gauck, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) zahlreiche Minister und Oppositionspolitiker an der Veranstaltung am Brandenburger Tor teilnehmen. Auch Vertreter von Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft haben ihre Teilnahme angekündigt. Merkel hatte am Montag betont, auch der Islam gehöre zu Deutschland.

Türkische Gemeinde hofft auf Signalwirkung

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hofft auf eine Signalwirkung durch die gemeinsame Kundgebung in Berlin. "Ich hoffe, dass da ein Wir-Gefühl entsteht. Wir sind Deutschland", sagte der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoglu der "Passauer Neuen Presse". Sofuoglu reagierte zurückhaltend auf Merkels Bekenntnis zum Islam in Deutschland. "Im jetzigen Klima ist es schön, das zu sagen. Aber es muss genau definiert werden, was man damit gemeint ist."

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Nach den Terroranschlägen von Paris in der Vorwoche nimmt Frankreich am Dienstag (11.00 Uhr) Abschied von den erschossenen Polizisten. Zu der Veranstaltung in der Präfektur der Polizei in Paris wird auch Präsident François Hollande erwartet.

Beim Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" waren ein Polizist und ein als Personenschützer für einen der Zeichner abgestellter Beamter getötet worden. Im Süden der Stadt wurde zudem am Donnerstag eine Polizistin mutmaßlich von einem der Islamisten erschossen.

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