"Execute Charbonnier" – Facebook sperrt Hass-Gruppe nicht
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Essen. Chefredakteur Charbonnier starb beim Anschlag auf “Charlie Hebdo“. Dennoch will Facebook die Gruppe “Execute Stephane Charbonnier“ nicht sperren.
Das ist mehr als makaber: Facebook will die Gruppe "Execute Stephane Charbonnier" nicht sperren. Charbonnier ist eins der Opfer des tödlichen Anschlags auf das Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris am Mittwoch.
Die Facebook-Gruppe hatte sich schon am 20. September 2012 gegründet. Posts in der Timeline der öffentlichen Gruppe gibt es allerdings nicht. Anfangs waren es noch 15 Mitglieder, bis heute ist der Zirkel auf vier geschrumpft.
Aber die Gruppengröße ist nicht das Problem – vielmehr das Verhalten von Facebook: Das Unternehmen weigert sich, die Gruppe "Execute Stephane Charbonnier" zu sperren. Eine junge Frau aus Ulm (Name der Redaktion bekannt) hatte die Gruppe kurz nach den Anschlägen im Internet entdeckt und sofort gemeldet.
"Gruppe verstößt nicht gegen Gemeinschaftsstandards"
Die profane (automatisierte?) Antwort von Facebook kam an darauffolgenden Morgen: "Danke, dass du dir die Zeit nimmst etwas zu melden, was eventuell gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt. Meldungen wie deine sind ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit auf Facebook und tragen zu einer einladenden Umgebung bei. Wir haben die von dir wegen glaubhafter Gewaltandrohung gemeldete Gruppe geprüft und festgestellt, dass sie nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt."
In diesen Standards ist als erster Punkt angeführt: "Wir entfernen die entsprechenden Inhalte und ergreifen gegebenenfalls rechtliche Maßnahmen, wenn wir ein echtes Risiko physischer Gewalt oder eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit wahrnehmen. Es ist dir untersagt, anderen glaubhaft Gewalt anzudrohen oder Gewalttaten in der echten Welt zu organisieren. Organisationen mit einem Strafregister an terroristischen oder gewalttätigen kriminellen Aktivitäten dürfen keine Präsenz auf unserer Webseite unterhalten." Darunter fällt "Execute Stephane Charbonnier" offenbar nicht.
Eine Reaktion der Facebook-Pressestelle in den USA blieb bislang aus.
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