Bochum. Tierschützerin Babette Wenzel und ihr Verein „Flauschmenschen“ haben 15 Nutztiere freigekauft. Damit sie nicht geschlachtet werden.
„Das Leben einer Ziege kostet 50 Euro, das eines Schafes 100 Euro.“ Das sagt die Bochumerin Babette Wenzel, eine leidenschaftliche Tierschützerin, die 2016 den gemeinnützigen Verein „Flauschmenschen“ gegründet hat. Ein wichtiges Ziel: Nutztiere vor der Schlachtbank retten, indem man sie freikauft und ihnen das Weiterleben auf einer Weide sichert.
Schon viele Projekte angestoßen
In diesem Jahr hat der Verein das Lösegeld für 13 Schafe und zwei Ziegen aufgebracht. Sie wurden von diversen Bauernhöfen abgeholt und zum „Tierhof Lebensfroh“ bei Fulda gebracht, wo ein Landwirt die Tiere betreut. „Diese 15 Tiere dürfen nun sorgenfrei leben und brauchen keine Schlachtung zu befürchten. Nie mehr!“, sagt Babette Wenzel, die leidenschaftliche Veganerin ist, drei eigene Hunde hält und schon viele Tierschutzprojekte angestoßen hat.
Mini-Verein mit fünf Mitgliedern
Der Verein „Flauschmenschen“ ist geschrumpft. Von einst mehr als zehn Mitgliedern machen jetzt nur noch fünf mit. Und nur zwei sind aktiv.
In Bochum unterstützt der Verein auch die „Taubenhilfe“, zuletzt spendete er 250 Euro.
Selbst ist der Verein auch auf Spenden angewiesen. „Flauschmenschen e.V.“, Sparkasse Bochum, IBAN: DE63 4305 0001 0017 0068 42. Spendenqittungen sind möglich. Handy: 0151-52429875 (Babette Wenzel).
Betrieben wird der „Tierhof“ von Matthias Jehn, der früher in der Bullenmast tätig war. Der WAZ sagte er: „Ich habe viel Leid und Elend gesehen, das Tieren zugefügt wurde.“ Heute habe er sich gewandelt: „Ich möchte Tieren und Menschen etwas Gutes tun“. Geschlachtet werde nicht mehr.
Tier-Paten werden immer gesucht
Die Finanzierung des Futters, des Stalls und der ärztlichen Versorgung auf dem „Tierhof“ läuft über Paten, die Babette Wenzel besorgt. 29 Euro kostet die Komplettbetreuung eines Schafs oder einer Ziege pro Monat. „Wir kaufen nur Tiere frei, wenn wir wissen, dass sie voll bepatet werden.“
Die Paten treffen sich regelmäßig auf dem „Tierhof“, um ihre Tiere auf den Weiden zu besuchen. „Dabei entstehen ganz tolle Kontakte. Deshalb liebe ich das so sehr, weil ich mich persönlich überzeugen kann, wie es den Tieren geht, ich kann sie anfassen“, sagt die Tierschützerin.
Lösegeld für einen Ochsen
Das erste Tier, das sie freigekauft hatte, war vor zwei Jahren der junge Ochse mit Namen Dexter. Für 800 Euro Lösegeld gab ein Viehhändler das Tier ab. Auch Dexter lebt heute auf dem „Tierhof“. Seine Versorgung kostet pro Monat 120 Euro. Allerdings sind zuletzt fünf Teilpaten abgesprungen.
Babette Wenzel sucht jetzt Ersatz. Schon mit fünf Euro im Monat könne man Teilpate werden. „Wir brauchen dringend Unterstützung.“
„Es macht Spaß und Sinn“
Eigenes Geld beschafft sich der Verein „Flauschmenschen“ vor allem mit Bastelarbeiten, die gegen eine Spende erworben werden können. Babette Wenzel häkelt zum Beispiel „Herzen“ und Tiergestalten sowie „Lebenslichter“: leere Gurkengläser mit einer gehäkelten Hülle und einer Kerze darin.
Für eine Spende von vier Euro gibt sie das ab. Auch auf Märkten und der Facebook-Seite der „Flauschmenschen e.V.“ bietet sie diese Accessoires an, um damit Tiere zu retten. „Wir geben niemals auf, denn Tierleben retten macht Spaß und Sinn.“