Bochum. . Toller Abend für Kinder und Jugendliche der Heime St. Vinzenz und Overdyck: Sie durften die Premiere des „Moskauer Circus“ in der Loge genießen.

Als die Direktion nach der Pause auch noch Popcorn und Limonade spendiert, ist das Glück perfekt: Auf Einladung der WAZ besuchten Jungen und Mädchen der Kinder- und Jugendheime von St. Vinzenz und der Stiftung Overdyck am Donnerstagabend die Bochum-Premiere des „Moskauer Circus“ an der Castroper Straße.

50 Freikarten hatte unsere Zeitung beiden Einrichtungen zur Verfügung gestellt. „Ein tolles Geschenk für unsere Gruppen“, so eine Betreuerin. „Normalerweise wäre ein Zirkusbesuch finanziell nicht drin.“ Erst recht nicht vorn in den teuren Logen, in denen die Kinder und Jugendlichen Platz nehmen durften – quasi als VIP-Gäste.

Zirkus-Gastspiel dauert noch bis zum 1. Juli

Der „Moskauer Circus“ gastiert noch bis zum 1. Juli auf dem Festplatz an der Castroper Straße. Die Vorstellungen beginnen täglich um 16 und 19.30 Uhr (am 1. Juli nur um 14 Uhr). Am Dienstag (26.) ist Ruhetag.

Eintritt ab 20 Euro (Kinder
15 Euro). Montag und Mittwoch ist Familientag. Alle Infos auf www.moskauer-circus.com.

So waren sie ganz nah dran und mit allen Sinnen dabei, als der in Herten beheimatete Zirkus eine Vorstellung der Extraklasse präsentierte. Nach eher durchwachsenem Beginn mit den drei Tonitos auf dem Drahtseil und Miss Veronica am Trapez läuft der „Moskauer Circus“ schnell zur Höchstform auf. Artistische Glanzlichter setzen Leo Navis, der in zwölf Metern Höhe in Schlaufen kopfüber unter der Decke wandelt, die Entfesselungskünstler von Magic Souza, die Tonito-Familie mit drei Generationen auf dem Trampolin, das Jonglage-Duo Madison mit einer Ballfertigkeit, die man heute Abend auch der Nationalmannschaft wünscht, und zum Finale die brasilianischen Trapez-Überflieger von Flying Souza (auch wenn der Dreifachsalto bei der Premiere leider schief ging).

Clowns sind ein Glücksgriff

Mit großem Applaus wurden auch die Tier-Dressuren bedacht, die im Vorfeld zu Protesten von Tierschützern geführt hatten. Wie berichtet, waren mehrere hundert Plakate mit Aufklebern „Abgesagt wegen Tierquälerei“ versehen worden. Raubtierlehrer Robano Kübler zeigte sich davon ebenso unbeeindruckt wie seine sechs Löwen und acht Hunde (samt Minipony). Weitere Demonstrationen am Rande des Gastspiels blieben aus.

Handkuss vom „dummen August“: Clown Tony Alexis ist der Publikumsliebling im „Moskauer Circus“. Er steht mit seinem Sohn Tonito in der Manege.
Handkuss vom „dummen August“: Clown Tony Alexis ist der Publikumsliebling im „Moskauer Circus“. Er steht mit seinem Sohn Tonito in der Manege. © Socrates Tassos

Als Glücksgriff erweist sich die Verpflichtung von Tony und Tonito Alexis. Vater und Sohn waren kurzfristig vom Zirkus Krone in München zum „Moskauer Circus“ gewechselt, berichtet Sprecher Ricardo Kreuz. Vater als „dummer August“ und Filius als eleganter Weißclown begeisterten bei der Premiere. Vor allem Tony eroberte nicht nur die Herzen der Kinder im Sturm und dürfte in Bochum zum Publikumsliebling avancieren.

Auch die Kinder von St. Vinzenz und Overdyck lachten aus vollem Herzen über den sympathischen Tollpatsch, hielten bei den fliegenden Artisten unter der Zirkuskuppel den Atem an und staunten über die Löwen, die zwei Armlängen entfernt ihre Kunststücke darboten. „Ein großartiger Abend!“, bedankten sich die Kinder und Betreuer nach der fast dreistündigen Show, Popcorn und Getränke inklusive. Gern geschehen!