Berlin. Das Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern, ist aber glücklicherweise sehr selten. Im Labor eines Pharma-Unternehmens wurde er 1967 zum ersten Mal registriert. Symptome sind hohes Fieber, Organversagen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und sogar Blutungen.
Das eng mit dem Ebola-Virus verwandte Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten bekannten Krankheitserregern. Infektionen damit sind zwar selten, aber oft tödlich, heißt es bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Zuletzt war die Krankheit 2012 in Uganda ausgebrochen, neun Menschen kamen nach WHO-Angaben ums Leben. 2008 starb eine Niederländerin, die sich in Uganda mit dem Virus infiziert hatte. Den größten Ausbruch gab es zwischen 2004 und 2005 in Angola mit mehreren Hundert Toten.
Kein Impfstoff und keine Therapie
Die Krankheit beginnt mit Kopfschmerzen und Unwohlsein. Hohes Fieber, Organversagen und Herz-Kreislauf-Beschwerden sind weitere Symptome. Zwischen dem fünften und siebten Tag kommt es oft zu schweren Blutungen aus Körperöffnungen und in den inneren Organen (hämorrhagisches Fieber). Es gibt weder einen schützenden Impfstoff noch eine Therapie. Die Todesrate lag bei den bisherigen Ausbrüchen zwischen 24 und 88 Prozent.
Ebola- und Marburg-Virus gehören zu den sogenannten Filoviren. Erstmals registriert wurde das Marburg-Virus im Sommer 1967 im Labor eines Pharma-Unternehmens im hessischen Marburg - wodurch es seinen Namen bekam. Der Erreger war mit erkrankten Versuchsaffen aus Uganda nach Deutschland gelangt. Er verbreitete sich von Marburg aus auch nach Frankfurt am Main und Belgrad. Von insgesamt 31 Infizierten starben sieben.
Wahrscheinlich sind afrikanische Flughunde das Wirtstier für das Virus. Forscher hatten die Tiere in Westuganda und Kongo-Brazzaville untersucht und in vier von 283 Nilflughunden Erbgut von Marburg-Viren gefunden. Die Tiere werden von Menschen gejagt und verzehrt. (dpa)