Nikosia. Bis jetzt läuft das Glücksspiel vor allem im Norden der Insel. Nicht nur vom türkischen Festland kommen die Besucher, auch Berufsspieler aus der ganzen Welt zieht es an die Spieltische. Doch jetzt soll Zyperns Süden ein Mega-Casino bekommen – mit 100 Spieltischen und 1000 Automaten.

Das Glücksspiel floriert in Nordzypern. Nicht nur vom türkischen Festland kommen viele Besucher. Die Pokerturniere ziehen Berufsspieler aus aller Welt an. Jetzt will die Regierung im griechischen Süden das lukrative Geschäft nicht länger den Inseltürken überlassen. Ein Mega-Kasino soll gut betuchte Ausländer anlocken und die Wirtschaft der Kriseninsel, die im Frühjahr 2013 vor dem Staatsbankrott stand, ankurbeln.

Bis zum kommenden Frühjahr soll die Konzession für das erste Spielcasino vergeben werden, bestätigte Regierungssprecher Nikos Christodoulidis jetzt. Das Ministerium für Handel und Tourismus hat die Rahmenbedingungen des Projekts veröffentlicht.

Geplant ist ein riesiger Komplex. Er soll neben der Spielbank ein Fünf-Sterne-Hotel mit mindestens 500 Zimmern, Restaurants, schicke Läden und einen Freizeitpark umfassen. Das eigentliche Kasino soll über mindestens 100 Spieltische und 1000 Spielautomaten verfügen. Es wäre damit eine der größten Spielbanken in Europa.

Geldwäsche soll verhindert werden

Die Gesetzgebung werde für einen „sicheren, kontrollierten und strikt regulierten Spielbetrieb“ sorgen, „um kriminelle Aktivitäten auszuschließen“, versichert Regierungssprecher Christodoulidis. Alle EU-Direktiven zur Bekämpfung von Geldwäsche würden genauestens umgesetzt. Die Konzession soll auf 30 Jahre laufen.

Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte könnte der Spielbank-Komplex jährlich eine halbe Million Touristen zusätzlich anlocken, 3300 Arbeitsplätze schaffen und die Einnahmen aus dem Tourismus um 450 Millionen Euro im Jahr steigern.