Canberra . Im Fall der verschollenen Malaysia Airlines-Boeing gibt es neue Entwicklungen. Seit rund einem halben Jahr fehlt von dem Flugzeug und von den 239 Passagieren jede Spur. Jetzt stellte sich heraus, dass die Boeing wahrscheinlich eine andere Route geflogen ist als ursprünglich angenommen.
Fast sechs Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugs MH370 gibt es neue Erkenntnisse zum möglichen Absturzort. Bei der Suche nach dem Wrack der Boeing sei eine Region weiter südlich als bislang gedacht von besonderem Interesse, sagte Australiens Verkehrsminister Warren Truss am Donnerstag in Canberra.
Die Erkenntnisse beruhen auf der Auswertung eines fehlgeschlagenen Versuchs, die Piloten kurz nach dem Verschwinden vom Radar per Satellitentelefon zu erreichen. Von diesem Anruf war bislang nie die Rede. Die Auswertung "legt nahe, dass das Flugzeug womöglich etwas früher Richtung Süden abgedreht ist als bislang angenommen", sagte Truss.
MH370 war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschollen. Satellitenauswertungen zeigten später, dass die Maschine Richtung Süden abdrehte, stundenlang weiterflog und wahrscheinlich in den Indischen Ozean westlich von Perth an der australischen Westküste stürzte, als der Treibstoff ausging. An Bord waren 239 Menschen, zwei Drittel von ihnen Chinesen. MH370 gilt als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Von dem Wrack fehlt bislang jede Spur.
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Unbemanntes Unterwasser-Vehikel
"Das Suchgebiet bleibt dasselbe, aber einige neue Informationen legen nahe, dass ein Gebiet ein bisschen weiter südlich - zwar im Suchgebiet, aber weiter südlich - von besonderen Interesse ist", sagte Truss nach einem Treffen mit seinem malaysischen Kollegen Liow Tiong Lai.
Die beiden unterzeichneten eine Vereinbarung über die weitere Suche, mit der Zusage Malaysia, sich die Kosten dafür mit Australien zu teilen. Nach der Vermessung des Meeresbodens in einem 60 000 Quadratkilometer großen Gebiet soll sie mit einem unbemannten Unterwasservehikel im September fortgesetzt werden. (dpa)