Köln. . Ärgernis Ranking-Shows. Nachdem ZDF und NDR Eingriffe in die Abstimmungsergebnisse von Ranking-Shows zugegeben haben, räumt auch der WDR Versäumnisse ein. Demnach veränderte der Sender die Zahlen bei zehn von 111 Shows. Die Hitlisten-Sendungen sollen nun grundlegend überarbeitet werden.

Der WDR hat nach einer internen Prüfung eingeräumt, Online-Abstimmungen bei zehn von 111 Ranking-Shows zwischen 2008 und 2014 verändert zu haben. Wie Sendersprecher Stefan Wirtz am Dienstag in Köln erklärte, seien die Veränderungen dem Publikum gegenüber nicht transparent gemacht worden.

Zu den redaktionellen Eingriffen kam es demnach, „weil das Online-Voting entweder verzerrt war oder nicht zu klaren Ergebnissen führte“. So seien kurzzeitige massive Klick-Aktionen von Nutzern „rechnerisch wieder ausgeglichen“ worden.

Meinungsforscher mussten aushelfen

Bei geringer Zuschauer-Beteiligung seien zusätzlich Meinungsforscher beauftragt oder weitere Kriterien wie statistische Werte herangezogen worden. Veränderungen der Reihenfolge aus dramaturgischen Gründen habe es aber „in keinem Fall gegeben“.

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Online-Votings werden gestoppt

Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi verlangte bis zur nächsten Sitzung des Gremiums am 22. August ein neues Konzept für Ranking-Shows. Dabei müsse „Transparenz gesichert sein“, sagte sie auf Anfrage. Hieronymi begrüßte Schönenborns Stopp von Online-Votings.

Ranking-Schmu bei der ZDF-Show „Deutschlands Beste“ hatte eine Kontroverse um Unterhaltungssendungen mit Bestenlisten ausgelöst.