Mainz. Nach den bekannt gewordenen Manipulationen bei der ZDF Ranking-Show “Deutschlands Beste“ wird die Show nun endgültig eingestellt. Zuvor war schon der Unterhaltungschef des Senders, Oliver Fuchs, von seinem Amt zurückgetreten. Das Aus für die Show wird am Freitag dem Fernsehrat bekanntgegeben.

Das ZDF zieht weitere Konsequenzen aus den Manipulationen bei der Rankingshow "Deutschlands Beste". Die Mitglieder des Redaktionsteams, das für die beiden Shows zuständig war, bekommen neue Aufgaben, erklärte ein ZDF-Sprecher auf Nachfrage. Der Entschluss über das Show-Aus wird am Freitag dem Programmausschuss des Fernsehrates vorgelegt.

Umfragen waren nicht miteinander vereinbar

Schon in der vergangenen Woche war ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs als Reaktion auf den Schummel-Skandal von seinem Posten zurückgetreten. Der Sender legte zugleich offen, was bei der am 2. und 3. Juli ausgestrahlten Show schief gelaufen war, in der die angeblich die beliebtesten Frauen und Männer Deutschlands präsentiert wurden. Demnach hatte die Redaktion ein Promi-Ranking auf der Grundlage von nicht weniger als drei Befragungen organisiert. Zunächst lieferte das Meinungsforschungsinstitut Forsa eine Liste mit jeweils 100 Frauen und 100 Männern. Dazu kamen aber noch die Umfrage einer TV-Zeitschrift unter ihrer Leserschaft sowie ein Online-Voting.

Dummerweise stellte sich heraus, dass es unmöglich war, die drei Listen „zu einem repräsentativen Ergebnis zusammenzuführen“. Wie es heißt, habe die Teamleiterin entschieden, nur die Forsa-Umfrage zu berücksichtigen, „ohne ihre Vorgesetzten zu informieren“. Später wurden darüber hinaus ebenfalls eigenmächtig durch die Redaktion Veränderungen an der repräsentativen Forsa-Liste vorgenommen.

Glaubwürdigkeit des ZDF in Gefahr

Aufgeflogen war der Skandal durch eine Nachfrage des TV-Kritikers Stefan Niggemeier beim Sender. In einer ersten Reaktion des ZDF war noch davon die Rede, die Redaktion habe „methodisch unsauber“ gearbeitet. Dann, nach einer internen Untersuchung, räumte der Sender ein, dass die Besten-Liste bewusst geschönt wurde. Programmchef Norbert Himmler kritisierte den Vorgang, sah die Glaubwürdigkeit der Anstalt in Gefahr, entschuldigte sich öffentlich und kündigte darüber hinaus arbeitsrechtliche Konsequenzen an. (sat/fel)