Kopenhagen. . Der Kater nach dem strahlenden Schlager-Grand-Prix in Kopenhagen kommt dicker als gedacht. Beim Budget haben sich die ESC-Veranstalter ordentlich verrechnet - und zwar horrend. Schuld sind die Bauprojekte. Wer das ausbaden soll, ist noch ungewiss.

Der Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen hat mit umgerechnet 15 Millionen Euro mehr als dreimal soviel gekostet wie erwartet. Das Musik-Spektakel im Mai war am Ende "viel, viel teurer als irgendjemand sich hätte vorstellen können", sagte der Geschäftsführer der Tourismusmarketing-Gesellschaft Wonderful Copenhagen, Lars Bernhard Jørgensen, am Montag der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Ursprünglich waren rund 4,6 Millionen Euro für das Event veranschlagt worden. Vor allem der Umbau früherer Werfthallen zur Show-Arena hatte aber mit viel mehr Millionen zu Buche geschlagen als geplant.

"Erst wenige Wochen vor der Show haben wir gemerkt, in welche Richtung das läuft", sagte Jørgensen. Der Bau sei unter großem Zeitdruck geschehen. Dazu habe man wenig Erfahrung mit Bauprojekten.

Das Loch ist noch nicht gestopft

Nach dem Finanzdebakel nimmt der Projektverantwortliche bei Wonderful Copenhagen seinen Hut. Was bleibt, ist der Kostenberg. Um den Schaden zu begrenzen, schießen Region, Tourismusgesellschaft und Kommune jeweils noch mehrere Millionen Kronen zu. Doch auch danach klafft noch ein Loch von umgerechnet rund 7,8 Millionen Euro im Budget. Wie die Extra-Rechnung aufgeteilt wird, ist noch unklar.

Alle 26 Platzierungen

Platz 1: Conchita Wurst für Österreich mit
Platz 1: Conchita Wurst für Österreich mit "Rise Like a Phoenix". Das hätte auch ein Bond-Titelsong sein können, und die Stimme war beeindruckend. 290 Punkte. © dpa
Platz 2: The Common Linnets sangen
Platz 2: The Common Linnets sangen "Calm After The Storm" für die Niederlande. Es klang, als hätten June Carter und Johnny Cash "Every Breath You Take" von Police gesungen. 238 Punkte. © Getty Images
Platz 3: Sanna Nielsen, Schweden, wandelte mit ihrem Lied
Platz 3: Sanna Nielsen, Schweden, wandelte mit ihrem Lied "Undo" auf den Spuren von Celine Dion. 218 Punkte. © dpa
Platz 4: Aram MP3 aus Armenien mit
Platz 4: Aram MP3 aus Armenien mit "Not Alone". Ein bisschen Dracula, ein bisschen Rammstein für Vorsichtige. 174 Punkte. © Getty Images
Plazu 5: Andras Kallay-Saunders (Ungarn) mit
Plazu 5: Andras Kallay-Saunders (Ungarn) mit "Running". Thema Kindesmisshandlung, und das wurde auf der Bühne auch noch tänzerisch dargestellt. 143 Punkte. © Getty Images
Platz 6: Maria Yaremchuk (Ukraine) mit
Platz 6: Maria Yaremchuk (Ukraine) mit "Tick-Tock". Ein Mann lief dazu im Hamsterrad. Musste er den Strom für die Windmaschine erzeugen? 113 Punkte. © dpa
Platz 7: Direkt hinter der Ukraine die Russinnen
Platz 7: Direkt hinter der Ukraine die Russinnen "Tolmachevy Sisters" mit "Shine". Wie so viele Acts hatten auch sie ein Sportgerät auf der Bühne - eine Wippe. 89 Punkte. © dpa
Platz 8: Der Norweger Carl Espen mit
Platz 8: Der Norweger Carl Espen mit "Silent Storm". Das klang so traurig, dass auch das Publikum Mitleid bekam. Wenn es ganz leise wurde, gab es Szenenappalus. 88 Punkte. © dpa
Platz 9: Bassim vertrat das Gastgeberland Dänemark: Sein
Platz 9: Bassim vertrat das Gastgeberland Dänemark: Sein "Cliche Lovesong" erinnerte an die besseren Zeiten von Take That. 74 Punkte. © dpa
Platz 10: Ruth Lorenzo aus Spanien mit 'Dancing in the Rain'. Echter Regen von der Hallendecke, aber warum singt eine Spanierin englisch? 74 Punkte.
Platz 10: Ruth Lorenzo aus Spanien mit 'Dancing in the Rain'. Echter Regen von der Hallendecke, aber warum singt eine Spanierin englisch? 74 Punkte. © Getty Images
Platz 11: Finnland. Die Band Softengine spielte
Platz 11: Finnland. Die Band Softengine spielte "Something Better", das auch von den "Killers" sein könnte. 72 Punkte. © dpa
Platz 12: Rumänien. Paula Seling & OVI mit dem Song
Platz 12: Rumänien. Paula Seling & OVI mit dem Song "Miracle". OVI spielte auf einem kreisrunden Klavier. Das Tolle daran: Es spielte auch ohne ihn weiter. 72 Punkte. © dpa
Platz 13: Sebalter aus der Schweiz mit
Platz 13: Sebalter aus der Schweiz mit "Hunter of Stars". Weißes Hemd, schwarze Weste und Geige - damit wurden auch schon ESCs gewonnen. Hier aber nur: 64 Punkte. © dpa
Platz 14: Donatan & Cleo repräsentierten Polen mit
Platz 14: Donatan & Cleo repräsentierten Polen mit "My Slowianie - We are Slavic". Satire im Text, Softporno am Bühnenrand. 62 Punkte, davon 10 aus Deutschland. © dpa
Platz 15: Pollapoenk aus Island und ihr Lied
Platz 15: Pollapoenk aus Island und ihr Lied "No Prejudice". Eine fröhliche Punk-Nummer, vorgetragen von den bestangezogenen Herren des Abends. 58 Punkte. © dpa
Platz 16: Weißrusslands Ricky Martin heißt Teo. Sein Latin-Beitrag
Platz 16: Weißrusslands Ricky Martin heißt Teo. Sein Latin-Beitrag "Cheesecake" bekam 43 Punkte. © dpa
Platz 17: Molly aus Großbritannien hätte ihren Song
Platz 17: Molly aus Großbritannien hätte ihren Song "Children of the Universe" auch für den Soundtrack von "Mad Max 2" einspielen können. 40 Punkte. © dpa
Platz 18: Elaiza aus Deutschland mit
Platz 18: Elaiza aus Deutschland mit "Is it right". Sympathische Frauen, aber ein kraftloser Auftritt. 39 Punkte. © dpa
Platz 19: Sergej Cetkovic, aus Montenegro mit
Platz 19: Sergej Cetkovic, aus Montenegro mit "Moj Svijet". Flötentöne wie im "Titanic"-Soundtrack. Und einer der wenigen, der noch in Landessprache singt. 37 Punkte. © Getty Images
Platz 20: Freaky Fortune feat. RiskyKidd sind der Beitrag Griechenlands. Eine Eurodance-Nummer mit den Posen der Neunziger - und einem Trampolin auf der Bühne! 35 Punkte.
Platz 20: Freaky Fortune feat. RiskyKidd sind der Beitrag Griechenlands. Eine Eurodance-Nummer mit den Posen der Neunziger - und einem Trampolin auf der Bühne! 35 Punkte. © dpa
Platz 21: Emma aus Italien sang das rockige
Platz 21: Emma aus Italien sang das rockige "La Mia Città". Gianna Nannini ließ grüßen. 33 Punkte. © dpa
Platz 22: Dilara Kazimova Aserbaidschan sang
Platz 22: Dilara Kazimova Aserbaidschan sang "Start A Fire". Trotz Trapezartistik hoch über der Bühne nur: 33 Punkte. © dpa
Platz 23: Firelight aus Malta, die mit dem folkigen
Platz 23: Firelight aus Malta, die mit dem folkigen "Coming Home" antraten. 32 Punkte. © dpa
Platz 24, der drittletzte: Valentina Monetta aus San Marino mit
Platz 24, der drittletzte: Valentina Monetta aus San Marino mit "Maybe". Sie stand in einer Muschel, am Klavier saß das ESC-Urgestein Ralph Siegel. 14 Punkte. © Getty Images
Platz 25: Tinkara Kovac aus  Slowenien mit Querflöte und
Platz 25: Tinkara Kovac aus Slowenien mit Querflöte und "Round and around". Eine Mischung aus Königsdrama und Jethro Tull. 9 Punkte. © dpa
26 Platz: Twin Twin aus Frankreich verbreiteten mit ihrem Song
26 Platz: Twin Twin aus Frankreich verbreiteten mit ihrem Song "Moustache" und einer lebhaften Choreographie gute Laune. Europa dankte es ihnen mit dem letzten Platz - 2 Punkte. © dpa
Und das waren die Moderatoren: Pilou Asbaek, Lise Ronne and Nikolaj Koppel.
Und das waren die Moderatoren: Pilou Asbaek, Lise Ronne and Nikolaj Koppel. © Getty Images
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Der Eurovision Song Contest 2015 wird nach dem Sieg der Dragqueen Conchita Wurst in Österreich steigen. (dpa)