Morelia. Im mexikanischen Zamora sind fast 500 Kinder aus einem Internat befreit worden. Sexueller Missbrauch, Bettel-Zwang, verfaulte Lebensmittel und Ungeziefer-Plagen - die Rede ist von menschenunwürdigen Bedingungen. Die Gründerin der Einrichtung und mehrere Mitarbeiter sind in Haft.
Die Hinweise auf sexuellen Missbrauch, Vernachlässigung und unhaltbare Zustände in einem mexikanischen Internat häuften sich - jetzt haben Soldaten und Polizisten 462 Kinder aus der Schule befreit. Es seien auch Erwachsene in der Einrichtung "La Gran Familia" (Die große Familie) in Zamora im Bundesstaat Michoacán im Westen Mexikos gegen ihren Willen festgehalten worden, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomás Zerón, am Dienstag (Ortszeit).
Die Gründerin des Internats sowie acht Mitarbeiter seien festgenommen worden. Der Gründerin wird Freiheitsberaubung vorgeworfen. Die Kinder hätten in dem Haus unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt, seien sexuell missbraucht sowie zum Betteln gezwungen worden und hätten sich von verfaulten Lebensmitteln ernähren müssen, sagte Zerón. Es habe sich um seelischen und körperlichen Missbrauch gehandelt, die Kinder hätten das Gelände nicht verlassen dürfen. In der Einrichtung habe es zudem eine Ratten- und Wanzenplage gegeben, berichtete die Zeitung "El Economista".
Gegen die Leitung der Einrichtung gab es den Ermittlern zufolge in den vergangenen 12 Monaten 50 Anzeigen. (dpa)