Essen. . Das richtige Licht, die wichtigsten Kamera-Einstellungen, das passende Zubehör – mit unseren Tipps bleibt die schönste Zeit des Jahres in bester Erinnerung. Fotoexperte Felix Heyder erinnert an die größten Fehler und nennt Kniffe, die jedem Bild gut tun – also nicht nur den Fotos aus den Ferien.

Tante Inge mit schattigem Gesicht am Strand. Onkel Heinz zwischen 40 Touristen auf dem Platz vor der Kathedrale – nicht mehr als ein Suchbild. Und dann ist noch der Tanzabend in der Taverne verwackelt. Dabei ist so ein Urlaub doch viel zu schade für schlechte Fotos. Gemeinsam mit Felix Heyder, Fotoexperte dieser Redaktion, erklären wir, mit welchen einfachen Tricks Bilder besser werden und wie sich typische Fehler vermeiden lassen. Damit der Urlaub bei einer Fotoschau zu Hause in die Verlängerung gehen kann.

Das Licht

Es zählt zu den wichtigsten Elementen bei der Planung eines Fotos. Grundsätzlich gilt: Die pralle Mittagssonne scheint am härtesten und macht Hobby-Fotografen das Leben schwer, auch weil sie so viele Schatten wirft.

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Das weichere Morgen- oder Abendlicht stellt sich als unkomplizierter heraus, „es schmeichelt den Menschen auf dem Bild“, sagt Felix Heyder. Er gibt zu bedenken, dass gerade im Süden die Sonne noch viel stärker in Erscheinung tritt, deshalb kann bei einem Urlaub in den Mittelmeerländern und anderen sonnenverwöhnten Regionen die Kamera über Mittag getrost ruhen.

Menschen fotografieren

Wenn der Mensch im Mittelpunkt stehen soll, dann lieber einen Schritt näher an ihn herantreten oder ihn heranzoomen. Bilder, auf denen Oberkörper und Kopf zu sehen sind, also Details, erscheinen meist spannender als Ganzkörperaufnahmen. Die abgelatschten Sandalen und die verwaschenen Shorts dürfen abgeschnitten werden. „Wer seine Kinder fotografiert, sollte das auf Augenhöhe machen“, rät der Experte. Also: Ruhig in die Hocke gehen, und besser nicht von oben nach unten fotografieren.

Es lohnt sich auch, das Hauptmotiv nicht stumpf in der Mitte zu platzieren, sondern lieber nach links oder rechts zu rücken – „ein komponiertes Bild erzeugt mehr Spannung“.

Sollen Einheimische wie die fröhliche Marktfrau vor ihrem bunten Stand oder der Fischverkäufer mit dem urigen Hut mit einem Klick festgehalten werden, dann liegt der Urlauber auf der sicheren Seite, wenn er deutlich auf seine Kamera hinweist, bevor er auf den Auslöser drückt. So erspart er sich möglichen Ärger, und „wenn die Menschen offen sind, entstehen oft emotionalere Bilder“, sagt Felix Heyder. Er rät, Gesichter mit offener Blende zu fotografieren. Dafür muss gar nicht lange getüftelt werden, bei den meisten kompakten Digitalkameras findet sich im Menü die Einstellung „Porträt“, die sollte ausgewählt werden.

Kamera richtig einstellen

Wir bleiben beim Thema. Ein Blick in die Bedienungsanleitung oder in das Menü der Kamera schon vor dem Urlaub ist ratsam. Zwar lässt auch die Einstellung „Automatik“ oder „intelligente Automatik“ in vielen Situationen ein passables Bild entstehen, für das man nicht lange nachdenken muss – aber eben kein perfektes.

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Ein kurzes Umschalten des Motivprogramms, bevor der Auslöser betätigt wird, tut gut, denn dann wählt die Kamera die perfekt passende Blende und Belichtung. „Porträt“, „Landschaft“, „Sport“ oder „durch Glas“ zählen zu den Vorschlägen im Menü der Kamera, „die sollte man ruhig annehmen“.

Es wird dunkel

Wenn es Nacht wird über Rhodos, wenn es auf Mallorca zu dämmern beginnt oder der Markusplatz in Venedig so düster ist, dass sich die Tauben in Gespenster zu verwandeln scheinen, dann steht der Urlaubs-Fotograf vor der nächsten Hürde. Felix Heyder empfiehlt, so wenig wie möglich mit dem Blitz zu arbeiten. Bei Gebäuden oder Landschaften vor der Linse kann der Blitz ohnehin nichts ausrichten, zu bescheiden ist seine Reichweite. Tipp des Experten: Lieber für etwa 15 Euro ein Mini-Stativ anschaffen, das die Kamera in ruhiger Position hält, um eine Langzeitbelichtung mit wackelfreien Fotos möglich zu machen. „So ein Stativ ist ideal, um in der Dämmerung, zur blauen Stunde, das besondere Licht einzufangen“, sagt Heyder.

Grundsätzliches

Tante Inge und Onkel Heinz mögen auch am Strand und am Buffet dufte Typen sein, etwas mehr Abwechslung können Urlaubsbilder aber trotzdem vertragen. „Achten Sie bei der Wahl Ihres Motivs auf Details, auf Landestypisches und auf lokale Eigenheiten“, rät der Fotograf.

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Zudem kann sich eine sorgfältige Planung auszahlen. Das heißt: Ein Ersatzakku und ausreichend Speicherkarten im Reisegepäck bewahren davor, am Urlaubsort das dort wahrscheinlich viel teurere Zubehör nachkaufen zu müssen. Und noch etwas: Wer alle Bilder mit der höchsten Auflösung fotografiert, bewahrt sich die Option, später besonders gelungene Fotos in Postergröße abziehen zu lassen. Und wenn es Tante Inge am Buffet ist. . .

Extra-Tipp: Unter-Wasser-Bilder

Mit einer speziellen Kunststoffhülle wird die Digitalkamera wasserfest. Dann können Bilder im Meer oder See aufgenommen werden und am Pool. Unter-Wasser-Gehäuse gibt es ab 20 € (z.B. über amazon.de). Eine Alternative sind Einmal-Kameras für Unter-Wasser-Bilder, (z.B. in Drogeriemärkten ab ca. 10 €).