Salvador. Während eines zweitägigen Streiks der Polizei im nordostbrasilianischen Staat Salvador de Bahia sind laut Behörden 39 Menschen ermordet worden. Unter den Toten seien zwei Polizisten, wie das Sekretariat für öffentliche Sicherheit der Region am Donnerstag mitteilte.

Ohne Polizei geht in dem nordostbrasilianischen Staat Salvador de Bahia gar nichts. Zwei Tage lang haben die Polizisten gestreikt - in dieser Zeit wurden 39 Menschen ermordert. Außerdem gab es zahlreiche Plünderungen und Ausschreitungen. Das teilten die örtlichen Behörden mit.

Unter den Toten seien auch zwei Polizisten. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am 16. Juni in Salvador ihr erstes WM-Spiel gegen Portugal. Zu der Partie wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet.

Die Polizei hatte am Dienstag ihren Ausstand erklärt und eine Gehaltserhöhung sowie Lohnangleichungen gefordert. Die Millionenstadt litt daraufhin zusehends unter steigender Kriminalität. Im Großraum Salvador wurde seit Streikbeginn nach örtlichen Medienangaben ein deutlicher Anstieg der Mordrate registriert. Es gab Störungen im öffentlichen Nahverkehr sowie Unterrichtsausfall in Schulen. Die Landesregierung schickte 6000 Armeestreitkräfte in die Stadt, um die Sicherheit wiederherzustellen.

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Die Polizeigewerkschaft beendete den Ausstand, nachdem ein Gericht den Streik für illegal erklärt hatte. Das Gericht hatte mit einer Tagesstrafe von 1,4 Millionen Reais (rund 450.000 Euro) gedroht.

Der Beschluss zum Ende des Ausstandes wurde anschließend auf einer Streikversammlung getroffen. Der Erzbischof von Salvador, Murilo Krieger, hatte sich in die Verhandlungen eingeschaltet. (dpa)