Rio de Janeiro. . Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien in diesem Sommer will die brasilianische Regierung die Sicherheit in Rio de Janeiro garantieren. Am Montag wurde ein Beschluss gefällt, die Slums der Stadt während der WM mit Armee-Hilfe unter Kontrolle zu bringen.
Brasiliens Regierung stellt für die Besetzung einer von Drogenbanden beherrschten Armensiedlung in der WM-Finalstadt Rio de Janeiro Armee-Einheiten zur Verfügung. Darauf verständigten sich am Montag Rios Gouverneur Sérgio Cabral und Justizminister José Eduardo Cardozo.
Der Einsatz soll im Rahmen des Dekrets zur Garantie von Recht und Ordnung (GLO) erfolgen, das Soldaten Polizeirechte einräumt. Betroffen ist der aus 16 Favelas bestehende Siedlungskomplex Maré, der im Norden der Stadt an zentralen Autobahnen liegt, die auch vom internationalen Flughafen ins Stadtzentrum führen.
In Rio findet am 13. Juli das WM-Finale statt. Weder Cabral noch Cardozo machten konkrete Angaben, welche Armee-Einheiten in welchem Umfang zum Einsatz kommen. Die Truppen würden aber solange wie nötig bleiben, sagte der Justizminister.
Die Favela soll zunächst von Eliteeinheiten der Polizei besetzt und dann an die Armee übergeben werden. Einen Einfluss auf die WM sah Cardozo nicht. "Wir haben einen sehr gut ausgearbeiteten und vorbereiteten Plan für die WM", betonte er. Rio hatte die Zentralregierung nach wiederholten Angriffen auf Polizeiwachen um Armee-Unterstützung gebeten. (dpa)