Pretoria. . Wenige Wochen vor dem Start seines Mordprozesses kämpft der südafrikanische Sprint-Star Oscar Pistorius gegen eine Live-Übertragung des Verfahrens. Mehrere Sender wollen die Vernehmung im Fernsehen zeigen. Pistorius möchte, dass das Verfahren “wie jedes andere“ gehandhabt wird.

Der südafrikanische Sprint-Star Oscar Pistorius wehrt sich gegen eine TV-Übertragung seines Mordprozesses im März. Das Ansinnen mehrerer Sender, live aus dem Gerichtssaal zu berichten, verletze die Rechte seines Mandanten, sagte Pistorius' Anwalt Barry Roux am Mittwoch in Pretoria. "Warum kann dieses Verfahren nicht wie jedes andere auch gehandhabt werden?" Nur weil es sich um einen Prominenten handele, dürften keine anderen Maßstäbe angesetzt werden. Der 27-Jährige muss sich ab dem 3. März wegen der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp vor Gericht verantworten.

Mehrere Sender wollen Teile des Verfahrens wie die Vernehmung von Zeugen und Experten sowie die Plädoyers live im Fernsehen zeigen. Zudem wollen sie Tonaufnahmen des gesamten Prozesses übertragen. Die ferngesteuerten Kameras könnten jederzeit vom Richter abgestellt werden, versicherte die Agentur EyeWitness News. Die Staatsanwaltschaft meldete keine Bedenken gegen eine Übertragung an. Eine Entscheidung des zuständigen Gerichts in Pretoria wird in Kürze erwartet.

Die Anklage wirft Pistorius vor, seine Freundin im Februar 2013 nach einem Streit in seinem Haus in Pretoria vorsätzlich erschossen zu haben. Der 27-Jährige beteuert hingegen, er habe Steenkamp für einen Einbrecher gehalten. Der an beiden Unterschenkeln amputierte Pistorius war 2012 bei den Olympischen Sommerspielen in London zu Weltruhm gelangt, als er beim Sprint der unversehrten Athleten antrat. (afp)