Pretoria. . Die Anhörung im Fall des Paralympics-Sportlers Oscar Pistorius hat begonnen. Die Verhandlungen sind für zwei Tage angesetzt. Die Staatsanwaltschaft wirft Pistorius Mord an seiner Freundin, dem Model Reeva Steenkamp, vor. Seine Anwälte streben eine Freilassung auf Kaution an.
Der Paralympics-Star Oscar Pistorius hat den Mord an seiner Freundin Reeva Steenkamp bestritten. "Ich widerspreche den Anschuldigungen aufs Schärfste." Nichts sei von der Wahrheit weiter entfernt, den Anklagen fehle jede Substanz, betonte der 26-jährige Südafrikaner in einer Stellungnahme, die sein Anwalt am Dienstag vor dem Magistratsgericht in Pretoria vorlas. "Ich hatte nie die Absicht, meine Freundin zu töten."
Die Staatsanwaltschaft hatte Pistorius "vorsätzlichen Mord" an seiner Freundin vorgeworfen. Pistorius habe eine "unschuldige und unbewaffnete Frau" erschossen, sagte der Staatsanwalt am Dienstag in seinem Eröffnungsplädoyer vor dem Magistratsgericht in Pretoria.
Die Anwälte des behinderten Sportlers streben eine Freilassung gegen Kaution an. Sie plädieren für eine Anklage wegen Totschlags in einem minder schweren Fall. Die Anklagebehörde möchte, dass der Beschuldigte bis zum Prozess in Untersuchungshaft bleibt.
Die auf zwei Tage angesetzten Verhandlungen begannen am Dienstagvormittag in einem völlig überfüllten Saal des Magistratsgerichts. In dem Saal, der nur für etwa 40 Zuschauer vorgesehen ist, drängelten sich weit mehr als 100 Menschen, vor allem Journalisten. Anwesend waren auch der Vater des Beschuldigten, Henke Pistorius und die Geschwister des Athleten, Aimee und Carl.
Pistorius lässt sich von Staranwälten verteidigen
Pistorius, der bereits vor 7 Uhr am Morgen aus der Polizeihaft ins Gerichtsgebäude gebracht worden war, wird von renommierten Juristen und Experten unterstützt.
Für Dienstag war auch ein Gedenkgottesdienst für Reeva Steenkamp in Port Elizabeth an der Südküste Südafrikas geplant. Zugelassen waren nur etwa 90 Teilnehmer, von denen etwa zwei Drittel zur Familie und engem Freundeskreis gehören. (dpa)