Addis Abeba/Pretoria. Der südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius ist wieder frei. Nach acht Tagen Haft in einer Zelle der Brooklyn-Polizeistation von Pretoria verbrachte der 26-Jährige die erste Nacht in Freiheit im Haus seines Onkels im Stadtteil Waterkloof. Der Sportler, der mit spektakulären Sprints auf Unterschenkelprothesen zum Star wurde, hatte am Valentinstag in seinem Haus seine 29-jährige Freundin Reeva Steenkamp erschossen.

Der unter Mordverdacht stehende südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius hat seinen ersten Tag in der Freiheit mit seiner Familie verbracht. "Die Familie möchte einfach Zeit zusammen verbringen", hieß es Samstag aus dem Umfeld der Familie. "Über mehr haben sie einfach noch nicht nachgedacht." Wieder aufnehmen könnte der 26-Jährige demnach aber bald wieder sein Training, ein Treffen mit seinem Trainer sei für Samstag angedacht gewesen. "Er ist ein professioneller Athlet. Er muss seinen Körper in Form halten", hieß es.

Der Sportler, der mit spektakulären Sprints auf Unterschenkelprothesen zum Star wurde, hatte am Valentinstag in seinem Haus seine 29-jährige Freundin Reeva Steenkamp erschossen. Pistorius beteuert, dass es ein tragisches Versehen war und er sie für einen Einbrecher gehalten habe. Diese Version glaubt ihm die Staatsanwaltschaft nicht. Ein Richter ließ ihn jedoch nach mehrtägiger Anhörung am Freitag gegen eine Kaution von 85.600 Euro und weitere Auflagen frei.

Der Vater von Pistorius' toter Lebensgefährtin, Barry Steenkamp, glaubt nach eigener Aussage nicht an die Unschuld des Sportlers. "Es ist egal, wie reich er ist oder wie gut seine Anwälte sind. Er muss mit sich selbst leben, wenn er seine Anwälte für ihn lügen lässt", sagte Steenkamp der Zeitung "Beeld". Wenn Pistorius tatsächlich die Wahrheit sage, "könnte ich ihm eines Tages vergeben". "Wenn es nicht geschehen ist, wie er es beschreibt, sollte er leiden. Und er wird leiden", sagte der Vater. (dpa/afp)