Paris. Julie Gayet hat wegen ihrer angeblichen Liebesaffäre mit dem französischen Präsidenten François Hollande einen Jury-Posten verloren. Laut Medienberichten sollte die Schauspielerin in der Jury der “Akademie Frankreichs in Rom“ sitzen. Doch die Verantwortlichen sagten ab, um “Polemik“ zu vermeiden.

Ihre Liebesaffäre mit Frankreichs Staatschef François Hollande hat die Schauspielerin Julie Gayet eine Berufung in die Jury einer bedeutenden französischen Kultureinrichtung in Rom gekostet. Kulturministerin Aurélie Filippetti sagte am Mittwoch, Gayet werde dieses Jahr nicht in die Jury der Villa Médicis einziehen, um jede "Polemik" zu vermeiden. "Sie war absolut kompetent, in der Jury zu sitzen", sagte die Ministerin. Es gebe aber "Versuche der Manipulation und der Instrumentalisierung, um über Privates sprechen zu können".

Die Zeitung "Le Canard Enchaîné" hatte berichtete, dass Gayet dieses Jahr eigentlich in der Jury der "Akademie Frankreichs in Rom" sitzen sollte. In der in einer prunkvollen Villa untergebrachten Kultureinrichtung gastieren junge französischsprachige Künstler. Filippetti sagte am Mittwoch, der Direktor der Villa Médicis habe die 41-jährige Schauspielerin für die Jury vorgeschlagen. Sie als zuständige Ministerin habe dies aber nie abgesegnet. "Das Thema ist jetzt erledigt." Anstelle von Gayet soll die Drehbuchautorin Emmanuèle Bernheim der Jury angehören.

Hollande räumt Beziehungs-Probleme ein

Das Magazin "Closer" hatte am Freitag die Liebesaffäre Gayets mit Staatschef Hollande enthüllt. Auf einer großen Pressekonferenz räumte Hollande am Dienstag Probleme in seiner Beziehung mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Valérie Trierweiler ein, wollte sich aber nicht weiter zu seinem Privatleben äußern. Klarheit will Frankreichs Staatschef vor einer Reise in die USA am 11. Februar schaffen.

Gayet hat in mehr als 70 Filmen mitgespielt und gründete zudem 2007 eine kleine Film-Produktionsfirma. Gayet stand auch schon für einen Dokumentarfilm als Regisseurin hinter der Kamera. Der Leiter der Villa Médicis, Eric de Chassey, sagte dem Sender i-Télé, er habe Gayet in der Jury haben wollen, weil sie eine anerkannte Schauspielerin und Filmproduzentin sei. Dass sie der Jury nun nicht angehöre, erleichtere es seiner Einrichtung aber, "in Ruhe" zu arbeiten. (afp)