Sofia/Athen. Maria soll bald nach Bulgarien zurückkehren. Das fordern Behörden des osteuropäischen Landes. Das etwa fünfjährige Mädchen war vor zwei Wochen in Griechenland entdeckt worden. Doch Maria soll nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen.
Das blonde Roma-Mädchen Maria soll nach einem möglichen Umzug nach Bulgarien nicht bei seinen leiblichen Eltern aufwachsen, sondern in einer anderen Familie. Die Eltern, die noch sieben weitere minderjährige Kinder haben, verweigerten jede Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden, sagte eine Vertreterin der staatlichen "Agentur zum Schutz des Kindes" am Mittwoch im privaten TV-Sender bTV in Sofia.
Bulgarien fordert von Griechenland die Rückkehr des blonden Roma-Mädchens Maria, nachdem vor vier Tagen ihre leibliche bulgarische Mutter ermittelt worden war. "Die staatliche Agentur zum Schutz des Kindes wird die notwendigen Maßnahmen zur Rückkehr des Mädchens treffen", erklärte die Behörde am Dienstag in Sofia. Die 35 Jahre alte Mutter hatte dem bulgarischen Fernsehsender TV7 gesagt, ihr Kind zurückhaben zu wollen. Die als Maria bekannt gewordene etwa Fünfjährige war vor knapp zwei Wochen in einem Roma-Lager in Griechenland bei einer Polizei-Razzia entdeckt worden.
Die griechische Justiz will nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa in den kommenden Tagen entscheiden, wie es mit dem Kind weitergehen soll. Juristen waren am Dienstag der Ansicht, das Verfahren könne mehrere Monate dauern. Zurzeit befindet sich die kleine Maria in Obhut einer Kinderhilfsorganisation bei Athen.
Marias leibliche Eltern sind bulgarische Roma
Marias leibliche Eltern sind bulgarische Roma. Sie wurden mit einem DNA-Test ermittelt. Die Mutter hatte Maria in Griechenland zur Welt gebracht, wo sie mit ihrem Mann gearbeitet hatte. Sie bestreitet, ihr Kind verkauft zu haben.
Die bulgarische Kinderschutzbehörde erklärte, sie wolle Maria in einem "sicheren Umfeld" unterbringen, das ihre Gesundheit, Bildung und Entwicklung garantiere. Marias Eltern leben in dem kleinen südbulgarischen Ort Nikolaewo in bitterer Armut. Sie haben sieben weitere minderjährige Kinder. (dpa)