Bonn. . Fast ein Jahr nach dem versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof hat sich der Verdacht gegen den 26-jährigen Marco G. offenbar erhärtet. Der mutmaßliche Islamist soll auch Anschläge auf Politiker der rechtsradikalen Partei “Pro NRW“ geplant haben.
Der stellvertretende Generalbundesanwalt Rainer Griesbaum hat nach einem Bericht des SWR bestätigt, dass ein Verdächtiger für den versuchten Bombenanschlag auf dem Bonner Hauptbahnhof identifiziert ist. Griesbaum sagte in einem Gespräch mit dem SWR, die Bundesanwaltschaft habe "aufgrund von kriminaltechnischen Erkenntnissen und Durchsuchungsergebnissen" den Verdacht, dass der 26-jährige Marco G. den Anschlag in Bonn begehen wollte.
Im Dezember 2012 hatte ein bislang Unbekannter auf einem Bahnsteig in Bonn eine Sporttasche mit einer Sprengvorrichtung abgestellt. Der "Spiegel" hatte bereits im August berichtet, dass sich der Verdacht gegen Marco G. erhärtet habe.
Der mutmaßliche Islamist wird auch verdächtigt, an der Planung eines Anschlags auf den Vorsitzenden der rechtsextremen Partei "Pro NRW" beteiligt gewesen zu sein. G. und drei weitere Verdächtige waren deshalb im März festgenommen worden. Der Sprengsatz war laut Griesbaum grundsätzlich zündfähig, detonierte aber nicht. (dpa)