Bonn. . Der versuchte Bombenanschlag in Bonn wurde möglicherweise von denselben islamistischen Tätern verübt, die einen rechtsextremen Politiker der Partei Pro NRW töten wollten. DNA-Spuren sollen auf eine Verbindung deuten.
Bei der Aufklärung des versuchten Bombenanschlages am Bonner Hauptbahnhof sind die Ermittler nach einem Pressebericht einen großen Schritt vorangekommen. Wie der „Stern“ berichtet, fanden die Ermittler DNA-Spuren auf dem Sprengsatz vom Dezember 2012. Sie sollen von der Frau und dem zweijährigen Sohn des deutschen Salafisten Marco G. stammen. Der 26-Jährige sitzt bereits in Untersuchungshaft, weil er sich an Plänen für einen Mordanschlag auf den Pro-NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht beteiligt haben soll.
Die Bundesanwaltschaft teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den beiden möglichen Attentaten hätten sich verdichtet.
Marco G. und drei weitere Beschuldigte sollen sich im November 2012 zu einer militant-islamistischen Gruppierung zusammengeschlossen haben – mit dem Ziel, führende Mitglieder der rechtsextremen Partei Pro NRW zu töten. Im Dezember 2012 hatte ein bislang unbekannter Mann eine Sporttasche mit einer Sprengvorrichtung auf dem Bahnsteig an Gleis 1 des Bonner Hauptbahnhofs abgestellt. Die Bombe bestand aus einem Metallrohr mit Ammoniumnitrat und vier Druckgaspatronen. Der Sprengsatz wurde zwar gezündet, detonierte aber nicht.