Berlin. 364 Naturkatastrophen hat es im vergangenen Jahr weltweit gegeben. Das geht aus dem Weltkatastrophenbericht der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften hervor. Schätzungsweise 10.000 Menschen seien dabei ums Leben gekommen - so wenig wie seit 2003 nicht mehr.
Das Rote Kreuz und der Rote Halbmond fordern einen Ausbau der weltweiten Katastrophenwarnsysteme. Es sei lohnenswert, "die Katastrophenvorsorge voranzutreiben, um auch die wirtschaftlichen Schäden zu vermindern", erklärten die Hilfsorganisationen am Donnerstag anlässlich der Vorstellung ihres diesjährigen Weltkatastrophenberichts. Zudem sei es "wichtig, den Zugang der Bevölkerung vor Ort zu neuen Kommunikationstechnologien zu verbessern, um Menschenleben zu retten".
Dem Bericht zufolge wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen durch Katastrophen getötet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Weltweit lag die Zahl der Todesopfer durch Naturkatastrophen demnach bei 9656 und damit 90 Prozent unter dem Durchschnitt. Zugleich sei aber auch die Zahl der Naturkatastrophen mit 364 die zweitgeringste der letzten Dekade gewesen.
Allein 37 Milliarden Euro Schaden durch Wirbelsturm "Sandy"
Die entstandenen Gesamtkosten lagen demnach mit rund 117 Milliarden Euro allerdings an fünfthöchster Stelle des Jahrzehnts. Allein etwa 37 Milliarden Euro seien auf Wirbelsturm "Sandy" entfallen, der auch die USA heimsuchte.
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Insgesamt waren im vergangenen Jahr den Angaben zufolge 139 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen. Dabei sei deutlich geworden, "dass Kommunen, die häufig von Katastrophen heimgesucht werden, durch neuer Technologien wie Frühwarnsysteme deutlich besser in der Lage sind, sich vorzubereiten, und die Katastrophe besser überstehen".
Dies sei im vergangenen Jahr der Fall gewesen, als auf den Philippinen 6,3 Millionen Menschen vom Taifun "Bopha" betroffen gewesen seien. "Tausende konnten gerettet werden, weil 99 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Mobilfunk haben und so Warnungen und Informationen erhalten konnten", hieß es. (dpa/afp)