Düsseldorf. . Von wegen trostlose Jahreszeiten: Es wird lässig und verspielt. Feminine Kleider treffen auf schwarze Bikerjacken, Brauntöne und Rot zeigen sich, Pailletten und glänzende Tiermotive funkeln uns an. Eine Übersicht, was jetzt in den Geschäften liegt und vielleicht schon bald in unseren Kleiderschränken.

Seit dem 22. September ist es offiziell, zumindest kalendarisch. Es ist Herbst. Keine andere Jahreszeit findet so viel Verehrung in der Welt der Lyrik. Der Geruch von feuchtem Moos und das Rascheln des Laubes machen aus einem Waldspaziergang einen Kurzurlaub für Sinne und Seele. Die letzten warmen Sonnenstrahlen zaubern intensive Farben ins Laubwerk. Und auch der Modekosmos lässt sich einfangen von diesem Charme der Natur – und bedient sich ihrer als Inspiration für aktuelle Kollektionen.

Die Farben

Neben den typisch warmen Herbstnuancen wie Schokobraun und Orange, dominieren Edelsteinfarben und dunkle Töne wie Blau, Grün und Grau. Einen Frischekick zum klassischen Schwarz versprechen die Designer mit Tangerine, einem aufregenden Rot-Orange mit leichtem Pinkstich. Wer es gerne etwas sanfter mag, greift zu zartem Rosa, empfiehlt die Düsseldorfer Stylistin Caroline Argirakos. Damit der für Herbst und Winter untypische Farbton nicht zu verspielt rüberkommt, braucht er einen erwachsenen Gegenpart wie Grau, Braun oder Schwarz. „Meine Favoriten in dieser Saison sind jedoch Kombinationen in Schwarz-Weiß“, sagt Argirakos. Der Look verleihe rockigen Chic und wirke mit Wollweiß zurückhaltend elegant.

Wer ganz genau wissen möchte, welche Farben in keinem Kleiderschrank fehlen dürfen, sollte einen Blick auf die Website der Firma Pantone (www.pantone.com) werfen. Im „Fashion Colour Report Fall 2013“ geben kreative Köpfe einen Einblick in die bunte Welt ihrer ganz persönlichen Highlights. In einem sind sich aber alle Designer und Stylisten einig: Sei mutig und tue das Unerwartete! Mode soll Spaß machen. Das Spiel mit Farben mache glücklich und sei Ausdruck von Lebensfreude.

Die Trends

Eng geschnittene Lederleggins umschmeicheln das weibliche Bein und ergeben in Liason mit Strick einen gleichermaßen legeren wie femininen Stilbruch. „Strick-Oberteile trägt man in diesem Herbst/Winter in der sogenannten Boxy-Silhouette (engl.: boxy = kantig)“, weiß Marten von Drathen, Geschäftsführer vom Modehaus Peter von Drathen. „Mit einer Leggins ergibt das einen lässigen und vor allem figurfreundlichen Look.“ Des Weiteren empfiehlt von Drathen die Investition in eine schwarze Bikerjacke. Egal ob Leder oder Lederoptik, die Bikerjacke ist ein Tausendsassa. Sie lässt sich zu Jeans, Leggins oder verspielten Kleidern kombinieren.

Alternativ zu Leder stehen den weichen Wollqualitäten andere glatte Oberflächen wie beispielsweise Metallic zur Seite. Als Beschichtung auf Jeans und Shirts, eingewebt oder als Applikation oder Paillettenbesatz. Als Eyecatcher auf Shirts und Pullis funkeln Eulen, Sterne, Smileys und das Peace-Symbol. Ob Silber, Bronze, Gold oder Bunt, der schöne Schein ist jung und sexy.

In diesem Jahr geht die modebewusste Frau einmal mehr gut behütet durch die Welt. „Für mich ist das Tragen eines Hutes ein klares Statement, aber leider fehlt dazu viele Frauen noch der Mut“, bedauert Argirakos. Weniger Courage erfordert ein Taillengürtel. Er lenkt den Blick auf die Körpermitte und zaubert eine feminine Sanduhr-Silhouette.

Die Materialien

In der dunklen Jahreszeit wird unser Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit wird durch Materialen mit hohem Kuschelfaktor gestillt. Mohair, Angora und Cashmere spielen eine wesentliche Rolle. Ein vielversprechendes Comeback feiert Samt. Als Detail setzt er weiblich-weiche Akzente.

Die Muster

Brokat und Nadelstreifen. Da haben es zwei Prints zurück auf den Laufsteg geschafft, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Luxuriöse Opulenz trifft auf zurückhaltende Sachlichkeit.

Aber der Business-Klassiker kann mehr als Anzügen und Kostümen einen seriösen Anstrich zu verpassen. Nadelstreifen verleihen Sweatshirts sowie Mänteln eine lässige Alltagstauglichkeit und kommen mit derben Boots cool daher.

Stylistin Caroline Argirakos vertritt in ihren Empfehlungen einen klaren Grundsatz: „Trend ist das, was einem steht. Mode ist ein Wegweiser und kein Muss. Wir haben eine Vielfalt an Designern und können uns deshalb individuell unseren ganz eigenen Look kreieren.“