Berlin. ProSieben startet eine neue Casting-Show. Die Kandidaten sind in diesem Falle junge Designer. In der Sendung “Fashion-Hero“ kämpfen sie um den Titel und die Möglichkeit, eine eigene Kollektion umzusetzen. In der Jury sitzt das Supermodel Claudia Schiffer. Unter den Kandidaten der ersten Folge ist auch der Designer Emanuel Hendrik Bell aus Düsseldorf.

Heidi Klum (40) bekommt Konkurrenz bei ihrem Haussender ProSieben. Auch Claudia Schiffer (43) hat dort jetzt eine Laufsteg-Show. Allerdings geht es bei dem neuen Format "Fashion Hero" (Mittwoch, 20.15 Uhr) nicht darum, routiniert über den Catwalk zu stöckeln. Der Punkt ist hier, die Mode überhaupt erst zu entwerfen. Eine große Zahl junger Designer stellt sich vor. Ihre besten Stücke kommen noch in der Nacht nach der Ausstrahlung in den Handel, denn drei Einkäufer von Modehäusern sitzen praktischerweise mit in der Sendung. ProSieben wird also ein stückweit Verkaufsfernsehen.

Schiffer kann auf ihre Erfahrung aus der guten alten Zeit zurückgreifen, als noch echte Supermodels die Medien in Atem hielten - statt Topmodel-Kandidatinnen. "Ich hatte so viel Glück in meiner Karriere", sagt die 43-Jährige laut Sender. "Jetzt möchte ich einfach den jungen Designern, die wahnsinnig viel Talent haben, helfen und sie unterstützen." Schiffer selbst bekommt Unterstützung von einem Expertenduo. Stylist Sascha Lilic und "Markenkommunikationscoach" Uta Huesch werden in der neuen Show als "Mentoren" der jungen Couturiers auftreten.

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Lilic sieht mit Baskenmütze und Monokel wie ein 20er-Jahre-Kinoregisseur aus. Er arbeitete nach ProSieben-Angaben mit Größen wie Keira Knightley, Bar Refaeli, Yoko Ono, Rihanna und Star-Fotograf Helmut Newton zusammen. Hueschs Style erinnert entfernt an "Vogue"-Chefin Anna Wintour. Sie war schon für Marken wie L'Oreal, Balenciaga und Burberry tätig. Moderiert wird die Fashionshow von Steven Gätjen.

Die Entwürfe werde gegebenenfalls versteigert

Jede Woche bekommen die Talente eine neue Aufgabe. Ihre Entwürfe präsentieren sie in einer Modenschau vor drei professionellen Einkäufern von Modehäusern. Diese arbeiten für einen britischen Onlineversand, eine große deutsche Kaufhauskette und einen deutschen Modehersteller. "Die Einkäufer beurteilen die Qualität und Tragbarkeit der Designs und geben im besten Fall ein Angebot ab", erläutert ein Sendersprecher. "Bei mehreren Interessenten gibt es einen Bieterwettstreit - das höchste Gebot bekommt den Zuschlag."

Die Kandidaten der ersten Folge kommen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und dem hohen Norden: Es sind Cansu Perktas (25, Nürnberg), Doris Schwenk (33, München), Emanuel Hendrik Bell (29, Düsseldorf), Christian Holst & Henning Kunstreich (beide 29, Wedel), Kathleen Bürckholdt (41, Mannheim), Marcel Ostertag (33, München), Marco Hantel (28, München), Rayan Odyll (25, Wuppertal), Riccardo Serravalle (20, Düsseldorf) und Sahra Tehrani (39, Hamburg).

Gekaufte Outfits am nächsten Tag online zu erwerben

Die gekauften Outfits gibt es direkt nach der Show online in den jeweiligen Modestores. Am nächsten Tag sollen die Modelle auch in den Geschäften liegen. "Wer seine Entwürfe verkauft, ist direkt in der nächsten Runde", schildert der ProSieben-Sprecher. "Die anderen Designer müssen im sogenannten Fashion Showdown um den letzten Platz für die nächste Sendung kämpfen. Der "Fashion Hero"-Sieger gewinnt eine komplette, eigene Mode-Kollektion in allen drei Modehäusern, im Wert von 1,5 Millionen Euro."

Das Konzept ist übrigens nicht völlig neu. Schon seit einigen Jahren gibt es in den USA die erfolgreiche Designer-Suche "Project Runway" (Projekt Laufsteg) im TV. Und wer moderiert sie? Heidi Klum. Den Verlierer verabschiedet Klum am Ende der US-Sendung übrigens immer auf Deutsch - mit "Auf Wiedersehen". (dpa)