Amsterdam. Ein 48-jähriger Mann aus den Niederlanden soll fast 300 Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren zur Pornografie im Internet verführt haben. Von den sexuellen Handlungen vor Webkameras habe der Mann laut Staatsanwaltschaft Aufzeichnungen gemacht. Insgesamt wurden rund 26.000 Filme gefunden.
Ein 48-jähriger Niederländer soll fast 300 minderjährige Mädchen zur Pornografie im Internet verführt haben. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Groningen am Mittwoch erklärte, habe er die zehn bis 17 Jahre alten Mädchen zu sexuellen Handlungen vor Webkameras aufgefordert und Aufzeichnungen davon gemacht. Elf Mädchen habe der Mann bei Treffen physisch sexuell missbraucht. Auch davon habe er Videoaufnahmen gemacht.
Insgesamt wurden in der Wohnung des Mannes in der Ortschaft Cuijk bei Nimwegen rund 26.000 Filme und 144.000 Fotos sichergestellt. Die Taten sollen im Verlauf von acht Jahren begangen worden sein. Die Opfer habe der Beschuldigte überall in den Niederlanden, aber auch in Teilen Belgiens gefunden. Bislang habe ein Team von 25 Ermittlern 65 der im Internet missbrauchten Mädchen identifiziert.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann in ihrer Anklage Unzucht, die Verführung von Kindern im Internet sowie den Besitz von Kinderpornografie vor. Zudem habe er eine Minderjährige der Obhut ihrer Eltern entzogen. Dieses Mädchen war in seinem Auto angetroffen worden, wodurch der Fall seinerzeit ins Rollen gekommen war. Der Beschuldigte sitzt seit Mai in Untersuchungshaft. Wann das Hauptverfahren eröffnet wird, steht noch nicht fest. (dpa)