Rom. Von wegen Unfehlbarkeit der Kurie: Papst Franziskus sieht seine Kardinäle und Vorgänger nicht frei von Sünde. Warum die Kirche aber trotzdem kein “gnadenloser Richter“ sein dürfe und sie für ihn dennoch heilig sei, verriet das Kirchenoberhaupt bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.
Die katholische Kirche ist nach den Worten von Papst Franziskus "heilig", selbst wenn alle ihre Mitglieder "Sünder" sind - einschließlich der Kardinäle und Päpste. In einer Ansprache an 45.000 Gläubige bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz fuhr der Papst am Mittwoch fort, die Kirche sei deshalb heilig, weil sie von Gott komme.
In der Tradition der Kirche gebe es eine Tendenz, nur die "Reinen" zuzulassen. Die Kirche sei aber im Gegenteil für alle offen, sagte Franziskus. Gott sei auch kein "gnadenloser Richter". "Gott erwartet Dich immer, schließt Dich in seine Arme (...) und feiert, um Dich willkommen zu heißen."
Franziskus fordert: Kirche solle sich nicht abschotten
Franziskus legt großen Wert auf die Einheit der katholischen Kirche, doch ist er dagegen, dass sich die Kirche abschottet. Deshalb sucht er das Gespräch auch mit Nicht-Gläubigen und kritisiert einen übermäßigen Bekehrungseifer. (dpa)