Moskau. Den in der Arktis geenterten Greenpeace-Aktivisten droht eine Anklage wegen Piraterie. Die russische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet. Das Greenpeace-Schiff war ohne Genehmigung in die Arktis gefahren und sollte Ölbohrfirmen behindern. Mittlerweile liegt es vor Murmansk.
Nach einem Greenpeace-Protest im Nordpolarmeer hat die russische Justiz ein Ermittlungsverfahren wegen Piraterie gegen die festgenommenen Umweltschützer eingeleitet. Die Aktivisten hätten die russische Hoheitsgewalt sowie die Umweltsicherheit in der Region gefährdet, sagte Wladimir Markin von der Ermittlungsbehörde in Moskau am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Für Piraterie sieht das russische Gesetz bis zu 15 Jahre Haft vor.
Alle an der Aktion an der Ölplattform "Priraslomnaja" in der Petschorasee Beteiligten würden zur Verantwortung gezogen, sagte Markin. Die Umweltschutzorganisation weist die Vorwürfe strikt zurück und forderte die Freilassung der Aktivisten.
Nach tagelanger Fahrt in Murmansk eingetroffen
Das nach dem Protest von russischen Sicherheitskräften geenterte Greenpeace-Schiff mit 30 Menschen an Bord traf unterdessen nach tagelanger Fahrt vor Murmansk ein. Die "Arctic Sunrise" werde zunächst nahe dem Dorf Belokamenka ankern, teilte die Hafeninspektion mit. Greenpeace erklärte, die Besatzung sei dauernd bewacht worden und habe keinen Kontakt mit Angehörigen aufnehmen dürfen.
Die Aktivisten hatten gegen geplante Bohrungen des Staatskonzerns Gazprom in der Arktis protestiert. Sicherheitskräfte verhinderten die Aktion und enterten am Donnerstag die "Arctic Sunrise". (dpa)