Nairobi. Die Sicherheit war trügerisch: Wenige Stunden nachdem die kenianische Regierung gemeldet hatte, die Lage in dem von Extremisten überfallenen Einkaufszentrum sei unter Kontrolle, sind dort wieder Schüsse gefallen. Eine somalische Miliz hatte das Zentrum am Samstag gestürmt. Über 60 Menschen starben.
Drei Tage nach dem Angriff von Terroristen auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi ging die Militäraktion am Dienstag unvermindert weiter. Offenbar durchkämmten Spezialeinheiten am Morgen das Gebäude, um nach weiteren Tätern und Sprengstoff zu suchen. Mindestens drei der Angreifer wurden getötet. Jedoch sollen mittlerweile alle Geiseln aus ihrer Gewalt befreit worden sein.
"Unsere Streitkräfte suchen auf allen Stockwerken, um sicherzugehen, dass sich dort niemand mehr aufhält", teilte das Innenministerium mit. "Wir glauben, dass alle Geiseln frei sind."
Wieder vereinzelt Schüsse und Explosionen im Einkaufszentrum
Auch am Dienstagmorgen waren jedoch wieder vereinzelt Schüsse und Explosionen zu hören. "Westgate bleibt weiterhin Tatort eines Verbrechens", so das Innenministerium. "Alle Straßen, die zu dem Zentrum führen, sind abgesperrt." Die Bevölkerung wurde aufgerufen, die Gegend weiträumig zu meiden.
Zu den Tätern sollen nach Angaben der kenianischen Regierung auch mehrere Amerikaner und eine Britin gehören. Unter den Terroristen seien "zwei oder drei" junge Amerikaner im Alter von etwa 18 und 19 Jahren gewesen, sagte Kenias Außenministerin Amina Mohamed in einem Interview des US-Senders PBS. Sie seien somalischen oder arabischen Ursprungs. Die Britin sei nicht zum ersten Mal an einem Terrorangriff beteiligt gewesen. Dies beweise die globale Natur des Terrorismus. (dpa)