Essen. . Am 21. August haben die neuen I-Dötzchen ihren ersten Schultag. Eines gehört ganz sicher mit dazu: die Schultüte. Wer keine kaufen will, besorgt sich Tonkarton, Krepp-Papier, Geschenkband: Wir erklären, wie man sie am besten selbst bastelt und was man hineinpacken sollte.
Für viele Kinder beginnt am 21. August ein neuer Lebensabschnitt: die Schulzeit. Kein I-Dötzchen kommt dabei ohne Schultüte aus. In den Geschäften gibt es etliche Varianten zu kaufen. Aber viel persönlicher ist es, eine Schultüte selber zu basteln.
Was braucht man für die Schultüte?
Die Liste ist überschaubar. Tonpapier oder Tonkarton, Krepp-Papier, Geschenkband, Schere, Klebstoff, Bleistift und einen Faden. Da das Tonpapier meist nur in der Größe 50 mal 70 Zentimeter im Fachhandel erhältlich ist, kann es sinnvoll sein, mehrere Stücke zu kaufen. Klebt man sie zusammen, lässt sich die Größe der Schultüte recht leicht anpassen.
Auch interessant
„Es sollte aber kein Papier gekauft werden, das abfärbt“, rät Frederike Farsen, Umweltberaterin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Farbstoffe könnten unter Umständen der Gesundheit schaden. Ganz wichtig ist natürlich auch die Dekoration. Da bieten sich kleine Aufkleber an. Büro- oder Wäscheklammern zum Fixieren während des Bastelns sind ebenfalls hilfreich, aber kein Muss. Mehr braucht es nicht, um eine Schultüte zu basteln.
Wie bastelt man die Schultüte?
Der Bogen Tonpapier wird waagerecht auf einer festen und glatten Unterlage ausgebreitet. Nun muss eine zirka 50 Zentimeter lange Schnur (je nach Größe der späteren Schultüte) an dem Bleistift befestigt werden. Hilfreich ist es, eine kleine Kerbe in den Bleistift zu schnitzen, damit die Schnur nicht verrutscht. Der Bleistift wird dann in der oberen linken Ecke des Papiers angesetzt. Von dort aus zieht man den Faden straff bis zur unteren linken Ecke und fixiert ihn dort mit dem Finger.
Nun zeichnet man einen großen Viertelkreis, der anschließend ausgeschnitten wird. Das ausgeschnittene Stück wird zu einer Tüte zusammengerollt – und zwar möglichst eng. Wenn man nun die Rolle mit einer Büro- oder Wäscheklammer fixiert, ist das spätere Kleben einfacher. Dort, wo die beiden Enden der Tüte überlappen, wird der Kleber aufgetragen. Jetzt kann man ein großes, rechteckiges Stück Krepp-Papier ausschneiden. Den inneren Rand der Tüte bestreicht man anschließend mit Klebstoff und befestigt so daran das Krepppapier. Fertig ist das Grundgerüst der Schultüte.
Was kommt in die Schultüte hinein?
Nicht umsonst wird die Schultüte auch Zuckertüte genannt. „Süßigkeiten sind Gang und Gäbe“, sagt Ursula Tenberge-Weber, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW: „Dagegen spricht auch nichts, aber die Eltern sollten durchaus über Alternativen nachdenken.“ Die Ernährungsexpertin empfiehlt gesunde Leckereien, etwa frisches Obst, Studentenfutter oder Trockenfrüchte. „Das sind Produkte, die es auch häufig im fairen Handel gibt“, so Tenberge-Weber.
Es bieten sich auch kleine Geschenke an, die im Schulalltag nützlich sind: beispielsweise eine schöne Brotbox. Auch Kleinspielzeug wie Mal- und Bilderbücher oder ein Springseil sind dazu geeignet, sie in die Schultüte zu packen. Genauso wie Gutscheine für Kino oder Schwimmbad. Und letztendlich sind auch Süßigkeiten in Ordnung. „Die Schultüte sollte nur keine reine Zuckertüte werden“, betont auch Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Daher rät sie, nur zu den Lieblingssüßigkeiten des Kindes zu greifen. „Weniger ist oft mehr, dann ist es auch nicht schlimm, wenn nicht so viele Süßigkeiten in der Tüte sind.“
Wie dekoriert man die Schultüte?
Ist die Schultüte gefüllt, wird sie mit einem Geschenkband zugebunden. Nun fehlt noch die Deko: Viele Aufkleber-Motive lassen sich mit dem heimischen Drucker in Eigenregie herstellen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass es dem kleinen ABC-Schützen gefällt, für den die Schultüte gedacht ist.
Für Bastelmuffel
Im Handel lassen sich neben fertigen Schultüten auch Rohlinge kaufen (circa 3 Euro). So erspart man sich, das Grundgerüst der Schultüte selber zu basteln. Und trotzdem kann man seine Schultüte kreativ gestalten. Wer aber eine komplett fertige Schultüte kauft, sollte eines beachten: „Wenn die Beschichtung komisch riecht, ist das ein Indiz dafür, dass möglicherweise Weichmacher verwendet wurden“, erklärt Frederike Farsen. „Solche Produkte sollten die Verbraucher liegen lassen.“