Essen. . Mädchen und Jungen schickten Fragen an die Kinderseite, und die Schulministerin beantwortete sie. Was Sylvia Löhrmann in die Schultüte packen würde und warum ein Sofa im Klassenraum stehen darf.
Schule — Kennt ihr die Frau mit der Schultüte auf unserem Foto? Das ist Sylvia Löhrmann. Sie ist die Schulministerin in unserem Bundesland NRW. Zum Schulstart hat sie die Fragen beantwortet, die ihr uns geschickt habt. Und wir haben uns mit der rosa Schultüte mit den Pferdchenbildern bedankt. Wollt ihr wissen, was in der Tüte drin ist? Jede Menge Äpfel, grün und rot.
Judith Wolkenstein (10) aus Bottrop: Ich war im Ideenpark in Essen, und es hat mir dort gut gefallen. Am besten fand ich das Experimentieren. Kann man den Unterricht an Schulen nicht an manchen Tagen so wie im Ideenpark gestalten?
Löhrmann: Es freut mich, dass es dir im Ideenpark so gut gefallen hat. Mir auch. Es gibt auch Schulfächer, in denen experimentiert wird. Wenn du jetzt auf die weiterführende Schule kommst, wirst du das erleben. Du kannst aber z.B. an deiner Schule auch vorschlagen, dass ein Projekttag mit der Möglichkeit zum Experimentieren durchgeführt wird.
Simon Sauerbier (11) aus Dinslaken: Warum kann man Klassenzimmer nicht gemütlicher einrichten, zum Beispiel mit einem Sofa?
Sprich doch mal mit deinem Lehrer darüber. Ich habe bei uns in NRW auch schon Klassenzimmer mit Sofas gesehen.
Lisa Wojciechowski (12/Foto) aus Dinslaken: Warum gibt es bei uns keine Wasserspender wie in amerikanischen Schulen?
Da spricht nichts gegen. Jede Schule kann selbst entscheiden, ob sie Wasserspender aufstellen möchte.
Jonas Müller (13) aus Goch: Ich hab mich so auf das Schokoticket gefreut. Ich wollte damit zu meiner Tante nach Essen fahren und zur Fortuna nach Düsseldorf. Aber bis dahin gilt das nicht. Und bei uns in Goch fahren kaum Busse. Können Sie da was machen?
Mein Einfluss ist da leider begrenzt. Es gibt in NRW Verkehrsverbünde, und das Schokoticket gilt in der Regel innerhalb eines Verkehrsverbundes. Dein Ticket gilt bis zur Grenze des Verkehrsverbundes, und du musst immerhin nur noch für den Rest der Strecke ein weiteres Ticket lösen. Das ist immerhin ein kleiner Vorteil.
Greta Kaminski (11) aus Essen: Sie waren als Schülerin auf einem Gymnasium, in dem nur Mädchen waren. Im nächsten Jahr sollen dort erstmals Jungen aufgenommen werden. Wie finden Sie das?
Vom Grundsatz her finde ich es gut, wenn Mädchen und Jungen gemeinsam zur Schule gehen. Es kann aber auch sinnvoll sein, wenn sie in manchen Stunden getrennt unterrichtet werden – zum Beispiel beim Sport oder im Aufklärungsunterricht.
Simon Sauerbier (11/Foto) aus Dinslaken: Wie lange dauert es eigentlich, bis ein neues Unterrichtsfach an die Schulen kommt?
Das kann manchmal sehr lange dauern. In NRW gibt es ein aktuelles Beispiel: Seit über zehn Jahren gibt es die Idee, Religionsunterricht für Kinder muslimischen Glaubens einzuführen. Im Dezember 2011 hat der Landtag dann beschlossen, dass es dieses neue Fach geben wird. Im neuen Schuljahr gibt es nun endlich die ersten Schulen mit islamischem Religionsunterricht.
Lars Schroeder (9) aus Duisburg: Wissen Sie noch, was in Ihrer Schultüte war? Und was würden Sie einem Kind in die Schultüte packen? Nur gesunde Sachen?
Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, was in meiner Schultüte war. Offenbar war mir das nicht so wichtig. Das ist ja auch schon fast 50 Jahre her. Ich würde Obst einpacken und schöne Stifte, die man gut gebrauchen kann. Und es können ruhig ein paar Süßigkeiten drin sein.
Lisa Wojciechowski (12): Braucht ein Lehrer eine Genehmigung, um eine AG zu gründen? Bekommen die Lehrer die Stunden bezahlt? Und dürfen auch Schüler eine Arbeitsgemeinschaft gründen?
Es gibt viele AG-Formen, von Fußball bis Schulhofbegrünung. Das ist Teil des Schulprogramms, und in der Regel wird das den Lehrerinnen und Lehrern auf ihre Arbeitszeit angerechnet. Es ist auch denkbar, dass auch ältere Schülerinnen und Schüler oder Eltern sich mit einem AG-Angebot einbringen. Das macht das Schulleben bunter. Natürlich muss die Schulleitung grünes Licht geben.