München. . Nach harscher Kritik an einer Werbeanzeige hat sich der Unternehmer Erich Sixt in einem persönlichen Brief bei dem aus der Psychiatrie entlassenen Gustl Mollath entschuldigt. Die Anzeige werde nicht weiterverbreitet.
Der Autovermieter Sixt hat sich für eine unautorisierte Werbeanzeige mit dem Bild des aus der geschlossenen Psychiatrie entlassenen Gustl Mollath entschuldigt. Unternehmenschef Erich Sixt habe Mollath einen "persönlichen Brief" geschrieben, teilte Sixt am Dienstag mit. Die Anzeige werde "selbstverständlich nicht weiterverbreitet".
Sixt stehe "seit jeher für eine provokante und polarisierende Werbung, die aktuelle Sachverhalte in satirischer Form aufgreift", hieß es weiter. Grundsatz sei "dabei jedoch, dass die Betroffenen nicht in ihren persönlichen Gefühlen verletzt oder herabgewürdigt werden". Die Anzeige sei "diesem Grundsatz nicht gerecht geworden".
Sixt hatte die Werbung am Montag in der "Süddeutschen Zeitung" veröffentlicht. Unter einem Bild Mollaths stand in Anführungszeichen der Satz: "Wenn hier jemand verrückt ist, dann der Sixt mit seinen Preisen." Später gab Sixt an, keine Absprache mit dem 56-Jährigen getroffen zu haben, ihm aber im Nachhinein ein Honorar anbieten zu wollen.
Mollath war siebeneinhalb Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht. Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg wurde er in der vergangenen Woche überraschend binnen weniger Stunden freigelassen. Anlass war, dass nach der Entscheidung des Gerichts der Prozess neu aufgerollt werden muss, der zu Mollaths Einweisung geführt hatte. (afp)