Washington/Cleveland. Der Entführer von Cleveland hat sich am Freitag vor Gericht für schuldig befunden, in den USA drei junge Frauen entführt und jahrelang festgehalten zu haben. Ariel Castro einigte sich mit der Staatsanwaltschaft auf eine lebenslange Haftstrafe. Der Täter könnte aber immer noch die Todesstrafe bekommen.

Wenn das Gericht zustimmt, erhält Ariel Castro eine der höchsten Freiheitsstrafen in der amerikanischen Justizgeschichte: Der Entführer dreier junger Frauen in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio hat sich gestern mit der Staatsanwaltschaft auf einen „Deal“ verständigt, der ihm die Todesstrafe ersparen würde und den zehn Jahre lang festgehaltenen und missbrauchten Frauen ab 5. August einen zermürbenden Prozess.

Der 53-Jährige willigte einer lebenslangen Freiheitsstrafe plus symbolischen 1000 Jahren ein, wie die Zeitung „The Plain Dealer“ am Freitag berichtete. „Ich weiß, dass mich die ganze Härte des Gesetzes treffen würde“, sagte Castro auf Nachfrage des Gerichts. Bei seiner Vorführung vor zehn Tagen hatte sich der aus Puerto Rico stammende Amerikaner noch für unschuldig erklärt.

Castro ist in 977 Punkten angeklagt, darunter 446-fache Vergewaltigung von Amanda Berry, Gina DeJesus und Michelle Knight. Die Frauen hatten sich Anfang Mai aus ihrem Gefängnis, dem Privathaus Castros, nach zehnjährigem Martyrium befreien können.