Dubai. . Der Fall sorgt für internationale Konflikte: Eine junge Frau aus Norwegen wollte in Dubai eine Vergewaltigung anzeigen - und wurde von der örtlichen Justiz wegen Sex außerhalb der Ehe zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Die Regierung in Oslo hat die Justiz der Vereinigten Arabischen Emirate scharf kritisiert, die eine junge Norwegerin nach einer von ihr eingereichten Vergewaltigungsanzeige zu 16 Monaten Haft verurteilt hat. "Es wirkt sehr befremdlich, wenn jemand eine Anzeige wegen Vergewaltigung einreicht und dann für etwas verurteilt wird, das in unserem Teil der Welt nicht einmal strafbar ist", sagte Außenminister Espen Barth Eide der Nachrichtenagentur NTB am Freitag. "Das geht stark gegen unseren Sinn für Gerechtigkeit." Die Regierung wolle sich für die 24-Jährige einsetzen.
Die junge Frau, die seit 2011 in Qatar gearbeitet hatte, berichtet, sie sei im März nach einer Feier in Dubai gemeinsam mit Kollegen auf dem Rückweg in ein Hotel gewesen. Sie sei angetrunken gewesen, woraufhin sie ein männlicher Kollege in sein Hotelzimmer gezerrt habe, statt sie in ihr eigenes zu bringen. Dort soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein.
Niemand wollte der jungen Frau glauben
Daraufhin sei sie, so die 24-Jährige, zur Polizei gegangen, um Anzeige zu erstatten. Aber weder Polizisten noch Richter hätten geglaubt, dass sie vergewaltigt worden sei. Stattdessen wurde sie wegen Sex außerhalb der Ehe, Alkoholkonsum und wegen falscher Angaben festgenommen und anschließend verurteilt. Sie soll für ein Jahr und vier Monate in Haft.
Gegen die Entscheidung sei Berufung eingelegt worden. Bis zum Beginn des Verfahrens im September sitze die Norwegerin nun aber ohne Pass in den Vereinigten Arabischen Emiraten fest, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB.