Stuttgart. Bei vielen Kalorienbomben schummeln die Hersteller. Sie verschweigen einfach den Fett- und Zuckergehalt der Produkte oder geben ihn nur lückenhaft an. Das belegt eine neue Studie der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Bekannte Marken sind besonders unehrlich.

Bei vielen zucker- und fettreichen Produkten in den Supermarktregalen sind die Nährwertangaben auf der Verpackung unzureichend. Das ergab eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, deren Ergebnisse am Dienstag in Stuttgart veröffentlicht wurden. Insgesamt 3500 Lebensmittel von 50 Herstellern wurden unter die Lupe genommen. Laut Studie geizten 66 Prozent der Hersteller vor allem bei kalorienreichen Produkten mit wichtigen Nährwertinformationen. Als Konsequenz forderten die Verbraucherschützer eine gesetzlich festgelegte Pflicht zur Nährwertkennzeichnung. Auf eine freiwillige Regelung sei kein Verlass.

Bekannte Markenartikel schneiden besonders schlecht ab

Den Angaben zufolge sollten bei vollständigen Nährwertangaben acht Werte berücksichtigt sein: Energiegehalt, Eiweiß, Kohlenhydrate, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe sowie Natrium- oder Salzgehalt. Die Untersuchung ergab jedoch, dass bei fast der Hälfte der untersuchten Produkte nicht alle Nährwerte angegeben waren. Bei knapp 15 Prozent hätten sogar jegliche Angaben zum Kaloriengehalt und zu den Nährstoffen gefehlt.

Besonders schlecht schnitten laut Verbraucherschutzzentrale bekannte Markenartikel ab: So stand bei 36 untersuchten Ferrero-Produkten nur auf einem einzigen Produkt der Zuckergehalt. Bei 17 einbezogenen Ritter-Sport-Produkten fanden die Prüfer überhaupt keine Nährwertangaben. Nur 18 Prozent der 50 untersuchten Hersteller machten umfassende Angaben zum Zuckergehalt. (ddp)