Hamburg. . Im Fernsehen waren sie noch nicht zu sehen. Dennoch standen zwei neue Folgen der NDR-Kultserie „Der Tatortreiniger“ auf einem Internetportal zum kommerziellen Download bereit. Was war passiert?

„Der Tatortreiniger“ ist ein künstlerisches Juwel. Doch der NDR fremdelt mit der Serie. Immer wieder rumpelt es. Jüngstes Beispiel: Die Folgen acht und neun wurden von einem Internetportal kommerziell vermarktet – vor der TV-Premiere.

Obwohl der NDR die Auftaktfolgen um Deutschlands penibelsten Saubermann zunächst sorgsam im Nachtprogramm versteckt hatte, scharte sich recht bald eine ansehnliche Fan-Gemeinde um Bjarne Mädel als Tatortreiniger Heiko „Schotty“ Schotte.

Der NDR wiederholte daraufhin die skurrilen Storys – mit ordentlichem Zuschauer-Erfolg. Zusätzlichen Schwung gaben die Grimme-Preise im vorigen und in diesem Jahr.

"Tatortreiniger" gewinnt Grimme-Preis

Bereits den zweiten Grimme-Preis hat die NDR-Serie
Bereits den zweiten Grimme-Preis hat die NDR-Serie "Der Tatortreiniger"...
...mit Bjarne Mädel (
...mit Bjarne Mädel ("Stromberg", "Mord mit Aussicht") als...
...Schotty gewonnen. Schotty reinigt ungewöhnliche Tatorte...
...Schotty gewonnen. Schotty reinigt ungewöhnliche Tatorte...
...und klärt dort manchmal auch noch Verbrechen...
...und klärt dort manchmal auch noch Verbrechen...
...auf. Über die Grimme-Auszeichnung freuen sich auch Regisseur Arne Feldhusen (links) und Kameramann Kristian Leschner (rechts).
...auf. Über die Grimme-Auszeichnung freuen sich auch Regisseur Arne Feldhusen (links) und Kameramann Kristian Leschner (rechts).
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Das neue Material war bisher nur in einigen wenigen Kinos zu sehen

Schließlich entschloss sich der NDR, den bisher sieben Folgen zwei weitere Halbstünder hinzuzufügen. Die neuen Episoden wurden vor vier Wochen in einigen Kinos vorab gezeigt. Der Sendetermin hingegen verschob sich. Die – grundsätzlich erlaubte – kommerzielle Verwertung allerdings nicht. So fanden sich die beiden Folgen als kostenpflichtiges Download-Angebot bei „Watch ever.bild.de“. Den Vorgang entschuldigte NDR-Sprecher Martin Gartzke auf Anfrage als „Versehen“. Die Verbreitung als Abrufvideo sei „umgehend beendet“ worden.